Ein neues Zuhause für die Sternfreunde

Nach zweijähriger Suche haben die Hobby-Astronomen eine neue Bleibe in der ehemaligen Hauptschule bezogen.

Krefeld. Zwei Jahre haben die Krefelder Sternfreunde nach einem neuen Zuhause gesucht. Jetzt gucken sie von Linn aus in den Himmel. Einen ehemaligen Klassenraum der Hauptschule am Danziger Platz hat der Verein bereits bezogen. Noch wird vom Schulhof durch das Teleskop geblickt. In ein paar Jahren wollen die Sternfreunde genug Geld für eine Sternwarte auf dem Dach zusammen haben.

Vereinsvorsitzender Wolfgang Verbeek freut sich über den Raum. Besonders wenn viele Gäste zu Astronomie-Vorträgen kommen würden: „Wir haben genug Platz für rund 40 Besucher.“ Die Bibliothek der Sternfreunde hat eine Leseecke bekommen — so kann ganz in Ruhe in den vielen Fachzeitschriften und -büchern geschnöft werden.

Die Suche nach einer neuen Bleibe war für den rund 75 Mitglieder starken Verein nervenaufreibend. Fast 40 Jahre hatten die Sternfreunde ihre Teleskope auf dem Dach des Klinikums am Lutherplatz stationiert. Als bekannt wurde, dass das Gebäude abgerissen wird, haben sie sich gleich auf die Suche nach einer Alternative gemacht.

Ein langfristiger Mietvertrag, gute Sicht und eine gute Lage Richtung Süden waren die Voraussetzungen. Kurzzeitig waren die Volkshochschule und das Dach der Weinbrennerei-Dujardin im Gespräch, scheiterten aber an der Dio-Kirche, die im Weg stand, und am Licht des Chemieparks.

Letztendlich haben sich die Sternfreunde mit der Stadt auf die Hauptschule geeinigt. Dort soll neben dem Verein auch Abendgymnasium und -realschule einziehen. „Das Gebäude ist zwar nicht so hoch wie das Helios, das spielt aber keine Rolle, weil sehr wenig Lich drumherum ist“, sagt Vize-Vorsitzender Gert-Joachim Külkens.

Nur mit der Miete sind die Sternengucker nicht zufrieden. Die Stadt knöpft den Sternguckern wesentlich mehr ab als Helios. „Wir mussten darum unseren Mitgliedsbeitrag von 36 auf 60 Euro pro Jahr anheben“, sagt Külkens. Gespräche mit der Stadt haben nicht geholfen.

Jetzt hofft der Verein auf neue Mitglieder und Spenden. „Wir freuen uns über jeden, der Interesse an Astronomie hat und bei uns vorbeikommt“, sagt Külkens. Mit dem Geld soll auch die Sternwarte auf dem Dach der Hauptschule finanziert werden. Um den Bauantrag dafür hat sich die Stadt gekümmert.

„In den nächsten vier Jahren müssen wir aber bauen, sonst müssen wir erneut einen Bauantrag stellen“, sagt Külkens. Geplant ist ein kleines Gebäude mit Schiebedach. Zwei große Teleskope sollen dort oben Platz finden.

Külkens ist auch weiterhin mit der rollenden Sternwarte unterwegs und führt in Kindergärten und Schulen sein Hobby vor. Seit kurzem kann bei dem Verein auch eine Patenschaft für einen Stern oder einen Mondkrater übernommen werden. Eine Patenschaft kostet ab 25 Euro. Wer eine übernimmt, dem zeigen die Sternfreunde ihr himmlisches Patenkind.