So klingen die Stadtteile: Fremitus spielt „mittelalternatives Getöse“
Die fünfköpfige Gruppe vereint seit 2007 mittelalterliche Klänge und Rockmusik. Eine Mischung, mit der die Krefelder Band auf Festivals bereits Erfolge feiern konnte.
Krefeld. Sie sind auf Mittelaltermärkten und Festivals zuhause. Überall wo das Lagerfeuer brennt, gewandete Leute, Gaukler und Ritter umherlaufen, ist auch die Band Fremitus nicht weit. Die Gruppe besteht aus den drei Krefeldern Martin Bens, Matthias Schulden und Till Menzer sowie Anja Zindler aus Sinzig, Andreas Widmann aus Koblenz und Christoph Schiffers aus Mönchengladbach.
Seit 2007 besteht Fremitus und präsentiert einen Mix aus traditionellen und selbst geschriebenen Melodien.
„Matthias Schulden und Martin Bens hatten die Idee, mit Dudelsack und Trommeln eine Band zu gründen“, erinnert sich der dritte Krefelder, Till Menzer, der eigentlich auf der Suche nach einer Metal-Band war, als er durch eine gemeinsame Freundin auf das Vorhaben der beiden aufmerksam wurde. Der Bandname Fremitus kommt aus dem Lateinischen und lässt sich ins Deutsche unter anderem mit Geräusch, aber auch Getöse oder Schlachtlärm übersetzen.
Neben den mittelalterlichen Klängen sind rockige Einflüsse vorhanden, weshalb man bei der Band von „mittelalternativer Musik“ spricht. Gespielt werden unter anderem Dudelsack, Irish Bouzouki, Drehleier, Rauschpfeifen, Djembe und Schlagwerk.
Seine Trommel hat sich Till Menzer in Ägypten besorgt: „Dort besteht ein größerer Bezug zur Vergangenheit, und die Instrumente werden noch nach ihrem historischen Vorbild hergestellt.“
Die Inspiration für ihre Stücke holt sich Fremitus aus den vielfältigen Bereichen der Folklore, wie beispielsweise dem irischen, französischen, mazedonischen oder türkischen Raum. Eines ihrer Lieder „Der Rabenzauber“ wird sogar auf altisländisch gesungen. Es gibt aber auch einige deutsche Texte.
Den Gesangspart der Gruppe übernimmt Matthias Schulden. „Angefangen haben wir nur mit instrumentaler Musik, irgendwann haben wir dann aber den Entschluss gefasst, auch eigene Texte zu schreiben und zu singen.
Das hat bisher auch gut geklappt, aber trotzdem wird der Großteil unserer Musik instrumental bleiben“, erklärt Till Menzer, der das Schlagwerk spielt. Neue Ideen kommen meistens von Andreas Widmann und werden — ganz modern — über das Internet unter den Bandmitgliedern besprochen.
Ihre erste eigene CD „KulTourSchock“ hat Fremitus bereits 2008 herausgebracht. Von den dort veröffentlichten Liedern schafften es „Korobuschka“, „Zion“ und „Baphoment’s Jig“ sogar auf diverse CD-Sampler.
Anfang September gewann Fremitus auf dem Festival Mediaval den „Goldenen Zwerg“ von Selbals beste Nachwuchsgruppe in der Kategorie Spielleute. In einem engen Wettkampf konnte sich Fremitus auf Deutschlands größtem Festival dieser Art knapp gegenüber den Gruppen Skaljarouh und SarSel durchsetzen.
„Das war schon eine Herausforderung, da aufzutreten, wir hatten nur eine halbe Stunde Zeit und wollten auf unsere Show und die Einbeziehung des Publikums nicht verzichten“, erinnert sich Menzer.
Neben dem 50 Zentimeter großen „Goldenen Zwerg“, gewann man auch die Finanzierung einer weiteren CD-Produktion. Zudem erhielt Fremitus die Einladung für einen regulären Auftritt auf dem Festival von Selb im kommenden Jahr.
Damit man sie auch bald wieder in ihrer Heimatstadt erleben darf, bleibt zu hoffen, dass spätestens 2012 auf dem Krefelder Flachsmarkt ein Auftritt von Fremitus ansteht.