Suppenkrimi-Lesung in Uerdingen: Dreifach-Mord mit Suppengrün
Lesung in der Bücherei war ausverkauft.
Krefeld. Die Räume der Uerdinger Bücherei waren voll und die Lesung begann mit Verzögerung, weil die allerletzten Gäste noch einen Platz suchten. Ina Coelen, die Organisatorin der Krimi-Tage, hatte diesmal die beiden Mitschreiberinnen Ulla Lessmann und Martina K. Schneiders eingeladen: „Es ist die Premieren-Lesung aus unserem Buch Suppenkrimis, wir lesen zum ersten Mal zusammen und es gibt auch zum ersten Mal Suppe für alle“, sagte Coelen.
Jede der drei Autorinnen las eine eigene kurze Geschichte. Sie waren ganz unterschiedlich in Inhalt und Form. Bei Ina Coelen ging es mit einem russischen Liebsten in die französische Provence, wo sich „nach der Renovierung des Museums“ (die Rede ist da vom KWM und es wird weit vorausgegriffen) in einem alten Bauernhaus ein Ölgemälde findet, das geradezu ein echter Monet sein könnte. Die Suppe im Text war ein Borschtsch und musste auch von den Besuchern geraten werden.
Bei Martina K. Schneiders geht es um eine sehr tief empfundene Rache an einem Totschläger (Suppe: Gemüse). In der Pause probierten sich die Fans dieser Krimi-Sammlungen durch Kartoffel-, Kürbis und Steckrübensuppen. Zum Nachkochen sind alle Rezepte übrigens auch im Buch aufgeschrieben.
Anschließend waren auch die Lesungen echte Probier-Happen: Bei den Geschichten blieb die Spannung im Raume hängen und kann nur durch eigenes Beenden der Lektüre gelöst werden.
Originell der „Kettenkrimi“, den Ina Coelen begann, Ulla Lessmann fortsetzte und Martina Schneiders schloss (Gulaschsuppe und Giftsuppe). Diese Moritat zeigte noch einmal die drei unterschiedlichen Schreibweisen.
Während Ina Coelen den Plot entwickelt hat und die Krefelder VHS zum Ausgangspunkt nahm, setzte Lessmann in ihrer ironischen und frechen Schreibe fort. Schneiders schließlich formulierte eher emotional und fand auch hier wieder einen knalligen Schluss. Mit großem Applaus dankten die Uerdinger für diese Lesung im Rahmen der 10. Krimitage in Krefeld.