Zoo: Kommissar auf vier Pfoten - Jeder Widerstand ist zwecklos

Beim Tag des Tieres zeigt die Polizeihundestaffel ihr Können.

Krefeld. Ein Mann, der eine Jacke mit der Aufschrift "Polizei" trägt, schreit über die Wiese am Regenwaldhaus im Krefelder Zoo: "Ergeben Sie sich!" Die Täterin versucht sich in einem Busch zu verstecken und ignoriert die Rufe - bis er die Leine seines Hundes Inu löst. Der rast auf die Frau zu, springt an ihr hoch und versucht sie zu beißen, bis sie sich regungslos auf dem Boden zusammenrollt. Polizeistaffelleiter Michael Brauer (49) nähert sich ihr und droht: "Bei Widerstand werden Sie von Ihrem Dienst suspendiert!" Das Publikum lacht und spendet Beifall.

Was für die Polizeihundestaffel Alltag ist, wurde gestern auch einmal den Besuchern des Krefelder Zoos vorgeführt. Diese bestaunen, wie zielsicher Rauschgifthund Miro seinen Job erledigt und wie loyal die Hunde ihre Herrchen verteidigen und Täter stellen. Die Hundestaffel arbeitet unter dem Motto "Teamwork live". "Das bedeutet, dass es eine Vertrauensbasis zwischen Hund und Besitzer geben muss", erklärt Hundeführerin Sandra Tilmes (39). "Es kostet jede Menge Arbeit und auch persönliches Engagement, dies zu erreichen."

Ob man nicht auch einmal Angst hat, dass bei einer solchen Show etwas schief laufen kann? Michael Brauer lacht: "Ein gewisses Risiko besteht immer. Ein Hund ist schließlich auch nur ein Mensch. Aber ich vertraue unseren Hunden." Die Polizeihundestaffel ist eine von zahlreichen Aktionen des zweiten "Tag des Tieres" im Krefelder Zoo gewesen. Die Zoobiologin Cornelia Bernhardt (41) erklärt: "Der Tag des Tieres bietet vordergründig Informationen über Rettungs- und Haustiere. Er richtet sich auch an Besitzer exotischer Tiere wie Amphibien, die sich über die Haltung ihrer Schützlinge informieren möchten." Aber auch die Kinder kommen nicht zu kurz. Spielerisch versucht Cornelia Bernhardt, ihnen in der Zooschule das Biotop zu erklären.

Der verregnete Morgen ist bereits am Nachmittag vergessen. Der Zoo füllt sich im Laufe des Nachmittags. Auf den Wegen trifft man vor allem auf Familien und Hundebesitzer, die sich bereits auf die Wahl zum schönsten Mischlingshund freuen oder sich an den zahlreichen Infoständen aufhalten.

Unter anderem stellen die Krefelder Zoofreunde im Affenhaus ihr Projekt "Gorillagarten" vor. "Da diese verhältnismäßig den geringsten Platz im Gehege haben, sollen sie mit den Orang-Utans tauschen. Über einen Tunnel könnten sie dann eine Verbindung zum Außengehege nahe der Berliner Straße bekommen", erläutert Mitglied Silvia Schweers. Bis zur Realisierung wird es wohl noch einige Hürden geben, unter anderem die Finanzierung. Deshalb sind so Tage wie gestern eine gute Gelegenheit, um Spenden zu bitten.