Zoo: Wango und der Hormonstatus

Zuchterfolge dank aufwendiger Forschung.

Krefeld. In europäischen Zoos leben momentan lediglich 21 Goodfellow- Baumkängurus, wobei der Krefeld mit seinen fünf Baumkängurus die größte Gruppe beherbergt. Zoodirektor Wolfgang Dreßen führt das Zuchtbuch der seltenen Kletterbeutler und koordiniert die Nachzucht der vom Aussterben bedrohten Art. Gemeinsam mit dem Studenten Christian Schreiner arbeitet der Zoo derzeit an einer Studie zur Fortpflanzungs-Optimierung bei Goodfellow- Baumkängurus.

Dabei hat er ein entscheidendes Problem: Männermangel. Das Krefelder Kanguruhmännchen Wango ist einer von nur vier Exemplaren dieser Art — europaweit. Das Ziel der Fortpflanzungs-Studie: Die wenigen männlichen Tiere gezielter mit den Weibchen zu verpaaren.

Eine Grundvoraussetzung dafür ist allerdings, den Hormonstatus der Weibchen genau zu kennen. Diesen zu ermitteln bedarf Zeit und vor allem Geld, denn die gesammelten Kotproben von allen Baumkängurus in Deutschland, aus welchen sich der Hormonstatus ermitteln lässt, müssen in einem Speziallabor in Wien analysiert werden.

Ein Teil der anstehenden Kosten in Höhe von 3500 Euro ist bereits durch die Spenden von Michael Novotny, Geschäftsführer der Klinik Königshof, und Simon Busch, Verkauf- und Marketingleiter des Krefelder Logistikunternehmens Elka International, gedeckt. Durch das Engagement der beiden Firmen ist es nun möglich, den Hormonstatus der weiblichen Baumkängurus im Zoo Krefeld zu bestimmen und die Zucht der bedrohten Kletterbeutler zu optimieren.

Unbeeindruckt von der ganzen Thematik liegt Baumkänguru-Großmutter „Summer“ entspannt in ihrer Hütte. Die fast 19-jährige Goodfellow-Baumkänguru-Seniorin ist die Stammmutter der europäischen Baumkänguru-Population. In Krefeld zog sie acht Jungtiere erfolgreich auf — auch das ist europaweit einzigartig.

Als Dankeschön des Zoo haben beide Spender eine Patenschaftsurkunde für Goodfellow-Baumkängurus erhalten und durften den Tieren einmal ganz nah sein.