Das sind die Gewinner des Schulpreises im Kreis Mettmann
Über 50 Teilnehmer haben mitgemacht. Neun Gewinner wurden ausgezeichnet. Sonderpreis für Hildener Gymnasium.
Kreis Mettmann. Die Würfel sind gefallen, die Sieger im Wettbewerb um den neuen Schulpreis der Westdeutschen Zeitung und von Electronic Partner (EP) stehen fest. Am Mittwoch zeichneten die Schuldezernentin des Kreises Mettmann, Ulrike Haase, EP-Chef Oliver Haubrich und der Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung, Friedrich Roeingh, die Siegerschulen im Gymnasium Hochdahl aus.
Es ging um insgesamt 9000 Euro. Entsprechend hatten sich alle fast 50 teilnehmenden Schulen ins Zeug gelegt. Doch nur neun konnten gewinnen und eine weitere durfte sich über einen Sonderpreis in Höhe von 100 Euro freuen, den EP zusätzlich gestiftet hatte. Aber der Reihe nach:
Der erste Sieger der weiterführenden Schulen kommt aus Wülfrath. Dass die 1500 Euro direkt in die dortige Hauptschule fließen, mag belegen, wie weit Ruf und Realität bisweilen voneinander entfernt sind. Schüler und Lehrer der Hauptschule Wolverothe haben jedenfalls eine dermaßen außergewöhnliche Unternehmung gegründet, dass die Jury daran gar nicht vorbei gehen konnte.
SchulArt verleiht gegen Geld und für jeweils drei Monate Kunstwerke, die von Schülern im Unterricht geschaffen worden. Das alles machen sie vom Aussuchen, übers Rahmen bis hin zum Ausliefern und Hängen in Eigenregie.
Ähnlich ist das Projekt des Gewinners von 1000 Euro geartet. Die Realschule Langenfeld verfügt seit November vorigen Jahres über den Kop-Shop, in dem Schulbedarf und kleine Geschenkartikel verkauft werden. Alles in Regie von Schülern, die für Verkauf und Abrechnung dreimal in der Woche ihre großen Pausen opfern.
Groß hilft Klein ist das Thema des Gymnasiums Langenberg. Schüler der Klassen 10 bis 12 gehen in ihren Freistunden regelmäßig in Grundschulen, um den Kindern der 4. Klassen den Umgang mit dem Computer zu lehren. Dieses ebenso außergewöhnliche wie notwendige Engagement ist der Jury 500 Euro wert gewesen.
Über dieselbe Summe darf sich das Gymnasium Hochdahl freuen. Dessen Vorzug ist die Vielfalt von mehr als 20 Projekten, die eingereicht wurde, die zum Teil miteinander verknüpft sind. Besonders bemerkenswert ist dabei die von Schülern organisierte Nachhilfe, die Schülern aus finanziell schlechter gestellten Familien qualifizierten Nachhilfe-Unterricht ermöglichen.
Und wieder gilt: Weg mit den Vorurteilen! Was der Sieger des 1.Preises (1500 Euro), die Comenius-Förderschule in Ratingen, auf die Beine stellt, ist in jeder Hinsicht äußerst geschmackvoll. Insgesamt 18 Förderschüler der Klassen 9 und 10 haben mit Unterstützung zweier Lehrer das Unternehmen "Tischlein-Deck-Dich" gegründet.
Seither beliefern sie Unternehmen oder Privatleute in Ratingen mit kunst- und geschmackvoll kreierten Büfetts mit warmen und kalten Speisen.
In dieser Schulform gehen 1000 Euro ebenfalls nach Ratingen. Im dortigen Berufskolleg hat der Lehrer Konstandinos Drossos einen Redewettbewerb ins Leben gerufen, mit dem er erreichen will, dass Schüler lernen, sich besser und erfolgreicher zu präsentieren. Die Premiere gewann eine Schülerin aus Äthiopien .
Nun wird die Premiere in der Wülfrather Stadthalle bestimmt noch schöner, noch bunter, noch toller - wenn das überhaupt möglich ist. Auf jeden Fall werden die 1500 Euro Preisgeld der Grundschule Ellenbeek bestimmt nicht schaden, wenn die Grundschulkinder sich aufmachen, singend und tanzend "Das geheimnisvolle Puzzle" zusammenzusetzen, das sich die Kinder selbst ausgedacht haben.
Auch beim 2. Sieger unter den Grundschulen hat Theater Tradition. Die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Erkrath-Kempen studieren seit 1996 regelmäßig Stücke ein. Diesmal haben sie sich "Emil und die Detektive" ausgesucht, wobei besonders bemerkenswert ist, dass die Kinder der 4. Klasse nicht nur die Hauptrollen spielen, sondern auch am Manuskript arbeiten.
Ein Kriterium für die Vergabe des Schulpreises war, über die eigene Schule hinaus zu wirken. Das erfüllen auch die Gewinner des 3. Preises. Die Kinder der Grundschule Kuhstraße in Langenberg gehen in Kindergärten und Seniorenheime, um dort vorzuführen, was sie in der Schule gelernt haben. Diese Form der Leseförderung, die Abwechslung in andere Institutionen bringt und die Schule mit dem Leben im Stadtteil verbindet, belohnte die Jury mit 500 Euro.
Das grüne Klassenzimmer des Helmholtz-Gymnasium in Hilden soll um ein "Schau-tarium" erweitert werden, in dem die Geburtshelferkröte so lebt, dass die Schüler das scheue, ein wenig unscheinbare Tier ab und an auch einmal zu Gesicht bekommen.
Dieses Terrarium wird derzeit von der Arbeitsgemeinschaft "Detegimus Naturam" (wir erforschen die Natur) gebaut. Die Idee ist so nett, dass sich EP spontan entschlossen hat, den Bau des Schau-tariums mit 100 Euro zu unterstützen.