Schulpreis: Neun stolze Preisträger, 7000 Euro und ein Feueralarm
Mit viel Freude nahmen am Donnerstag die Sieger der Schulpreise ihre Gewinne im Neanderthal Museum entgegen. Ein Feueralarm sorgte für eine kühle Pause.
Kreis Mettmann. Beifall, Jubel, Spannung: Die Verleihung des WZ-Schulpreises 2012 Am Donnerstagvormittag im Neanderthal Museum barg für die zahlreichen eingeladenen Schüler und Lehrer manche Überraschung. Denn dass sie etwas gewonnen hatten, war klar, nicht aber, welchen Preis.
Und für Überraschung und Spannung sorgte auch der Feueralarm, der mitten in die Preisverleihung platzte. Nach wenigen Minuten war das gesamte Museum geräumt, bibbernd standen viele Besucher vor dem Haus und sahen die Feuerwehr heranbrausen. Hilfsbereite Museumsmitarbeiter verteilten ihre Schals und Jacken an die schnatternden Kinder. Dann Entwarnung: kein Feuer im Haus. Ein Defekt in der Lüftung hatte den Alarm ausgelöst.
Trotz des Zwischenfalls blieb es anschließend spannend im Auditorium, als WZ-Chefredakteur Martin Vogler, Schirmherr Paul Meier, Kreis-Schuldezernentin Ulrike Haase und Helga Falk-Zarse vom Kooperationspartner EP (ElectronicPartner) die Urkunden und 7000 Euro Preisgelder überreichten.
„Wir unterstützen gerne Schulprojekte — nicht nur in der Berichterstattung, sondern auch, indem wir mit dem Schulpreis gute Initiativen stärken“, sagte Vogler bei der Eröffnung der Feierstunde.
Gastgeber der Veranstaltung war das Neanderthal Museum. „Der Ort steht auch dafür, dass Lernen Spaß machen kann“, betonte Bärbel Auffermann, stellvertretende Museumsleiterin.
Und Paul Meier, der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer, gab den Schülern sein Erfolgsrezept mit auf den Weg: „Ordentliche Schulnoten sind wichtig, es müssen aber nicht immer Top-Leistungen sein. Die Freude und der Spaß dürfen nicht zu kurz kommen.“
Mehr als 40 Schulen aus dem Kreisgebiet hatten sich mit ihren besonderen Projekten beworben. Eine Jury hat neun Schulen in den Kategorien „Grundschule“, „weiterführende Schule“, „Berufskolleg“ und „Förderschule“ ausgewählt und die nachhaltigsten und außergewöhnlichsten Projekten mit Preisen bedacht.
Bei den weiterführenden Schulen überzeugte das Projekt „ALmöHI“ (Alternative Lernmöglichkeiten Hilden) des Hildener Helmholtz-Gymnasiums. Dabei bringen Ehrenamtler — Eltern wie Großelterrn — in einer Vielzahl von Projekten ihre Lebenserfahrungen aus dem Berufsleben ein und vermitteln den jungen Menschen auch Werte wie Ausdauer, Geduld und Verlässlichkeit.
Der erste Preis in der Kategorie „Grundschule“ ging an die Evangelische Grundschule in Velbert-Neviges. Deren Kooperation mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ist bundesweit einmalig. Ziel des Gemeinschaftsprojektes ist, bei den Kindern das Interesse an Technik zu wecken und auszubauen. So wurden Papierflieger gebaut, die Fluggeräte untersucht und optimiert, später gaben die Grundschüler ihr Wissen an Kindergärten weiter.
Mit viel Beifall bedacht wurde auch der Preisträger der Kategorie „Berufskolleg“. Die Schülerschaft des Velberter Kollegs Bleibergquelle ermöglicht mit Unterstützung der Lehrer seit 2008, dass rund 30 Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die nicht in den Urlaub fahren können, eine kostenlose Ferienwoche mit „Erlebnispädagogik“ verbringen können — völlig kostenlos.
Bei den Förderschulen überzeugte die Mettmanner Erich-Kästner-Schule mit ihrem Schulchor- und -bandprojekt „EKSplosiv“. Kinder können dabei auch ohne musikalische Vorkenntnisse ein Instrument spielen lernen, und das Singen im Chor gibt Gelegenheit, auch öffentliche Auftritte mitzugestalten. Eine Kostprobe gab der Chor bei der Verleihung des WZ-Schulpreises, die er musikalisch gekonnt umrahmt hat.