Anklage: Mirco aus Wut und Angst getötet
Gericht nennt Einzelheiten der Tat. Verfahren gegen Olaf H. beginnt am 12. Juli.
Krefeld. Zwei Wochen vor dem Prozess um den Mord am zehnjährigen Mirco aus Grefrath hat das Krefelder Landgericht Einzelheiten aus der Anklageschrift veröffentlicht. Danach hat der mutmaßliche Täter Olaf H. (45) den Jungen zunächst mit einer Kunststoffschnur erdrosselt. Um sicher zu gehen, dass Mirco nicht überlebt, habe er anschließend ein Messer mit voller Wucht in den Hals der Leiche gestoßen.
Olaf H. ist wegen Mordes, Freiheitsberaubung, sexuellen Missbrauchs von Kindern und sexueller Nötigung angeklagt. Der 45-Jährige hat gestanden, Mirco getötet zu haben. Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft Wut über eine ausgebliebene Erektion. Zudem habe der Angeklagte Mirco aus Angst vor seiner Entdeckung getötet. Der Prozess beginnt am 12. Juli.
Mirco war am 3. September 2010 auf dem Heimweg verschwunden. Erst 145 Tage nach der Entführung war er im Januar nach einer der größten Suchaktionen der Polizei in Deutschland gefunden worden. Die Ermittler waren dem mutmaßlichen Täter unter anderem durch Zeugenhinweise auf sein Auto auf die Spur gekommen. Er führte die Polizei zu Mircos Leiche.