Armer Kater: Ausgesetzt auf dem Feld in einem Kaninchenkäfig

Spaziergänger fanden Max. Jetzt sucht er ein Zuhause.

<strong>Nettetal. Eine Maus aus Sisal liegt auf den Fliesen, ein Ball direkt daneben. Max ist im Moment aber nicht nach spielen zumute. Er schaut sich um und wird erst in den nächsten Tagen begreifen, dass er im Tierheim Nettetal wirklich sicher ist. Schließlich muss der junge Kater erst einmal die neue Umgebung kennen lernen - und sich von seinem Schrecken erholen. In einem Kaninchenkäfig hatte ein Unbekannter ihn zusammen mit vier weiteren jungen Katzen eingepfercht und die Tiere auf einem abgelegenen Feld ausgesetzt. "Ganz ungewöhnlich", urteilt Tierheimleiter Ralf Erdmann.

Denn normalerweise werden Tiere in Transportboxen an frequentierten Stellen ausgesetzt. "Nur durch einen Zufall haben Spaziergänger in Kaldenkirchen die Katzen vor drei Tagen gefunden." Ihr Hund hatte den Käfig aufgespürt. Niemand weiß, wie lange die Samtpfoten in ihrem kleinen Gefängnis verharren mussten. Näpfe im Käfig waren leer geschleckt. "Auch Spielzeug hatte man beigelegt", erzählt Erdmann und schüttelt verständnislos den Kopf.

Geschätzte zwölf Monate ist Max alt und noch unkastriert. "Das wollten wir ihm im Moment noch nicht zumuten", sagt Erdmann. Nach den Ereignissen wäre das jetzt ein bisschen viel für den kleinen Kater.

Dennoch ist er kräftig, gut genährt und blickt bereits ganz pfiffig aus seiner Schlafhöhle. Angst hat er vor Menschen nicht. Wenn die anfängliche Schüchternheit weicht, sind Streicheleinheiten durchaus willkommen.

Ralf Erdmann fährt mit seiner Handfläche noch einmal über das glänzende schwarze Fell. Bald wird der schöne schwarze Kater wieder Vertrauen in seine Umgebung fassen und mit der Sisalmaus ausgelassen spielen. "Es wäre schön, wenn wir bald ein tolles Zuhause für ihn fänden."