Aslan schützt vor Bären
Der Kangal ist ein Herdenschutzhund, dessen Rasse aus der Türkei stammt.
Nettetal. Ohne ein einziges Mal zu bellen, empfängt Aslan fröhlich seinen Besuch. Der acht Monate junge Rüde freut sich sichtlich über Gesellschaft in seinem Hundeauslauf. Er verhält sich als Kangal untypisch und fällt durch sein Verhalten positiv auf. Denn eigentlich ist der Kangal eher distanziert und weniger menschenbezogen. "Aber Aslan ist anders", stellt Ralf Erdmann, Leiter des Nettetaler Tierheims, fest.
Wahrscheinlich hängt Aslans offensichtliche gute Sozialisierung damit zusammen, dass er von klein auf mit einer Familie zusammengelebt hat. "Die meisten Kangals kommen aufgrund von Auffälligkeiten oder nach einer Räumung zu uns - bei Aslan war das ganz anders." Warum es so ungewöhnlich ist, dass Aslan ein ganz freundlicher Kangal ist, erklärt Erdmann: "Herdenschutzhunde haben ihren eigenen Kopf, denken sehr selbstständig" - es sei viel Hundeverständnis gefragt, um mit Kangals umzugehen. Wenn man vom Herdenschutzhund spricht, verwechseln viele diese Rassen häufig mit dem Hütehund, der die Tierherden zusammenhalten soll. Doch hier handelt es sich um einen Hund, der in der Lage ist, die Herde eigenständig vor Wölfen und Bären zu schützen.
Früh hat Aslan die richtige Erziehung innerhalb einer Familie genossen und das brachte ihm seine freundliche Art ein, doch jetzt muss es weitergehen - deshalb benötigt der Rüde möglichst bald ein neues Zuhause.