Ermittler hoffen im Fall Mirco auf DNA-Treffer

Grefrath (dpa). Im Fall des verschwundenen Mirco aus Grefrath hoffen die Ermittler auf den entscheidenden Treffer bei der DNA-Analyse. An Mircos Kleidung, die auf einem Parkplatz gefunden worden war, hatten Spezialisten des Landeskriminalamts Gen-Spuren verschiedener Menschen entdeckt.

"Wir sind dabei, die vielen verschiedenen Spuren auszuwerten. Aber das dauert eben seine Zeit", sagte Polizeisprecher Willy Theveßen unserer Zeitung. Ob darunter auch die DNA des Entführers ist, stehe aber weiterhin nicht fest, sagte er weiter.

Um wie viele verschiedene Spuren es sich handelt, wollte die Soko „Mirco“ nicht verraten. Die Untersuchungen könnten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Spezialisten des Landeskriminalamts in Düsseldorf sind mit der Auswertung und dem Vergleich der Gen-Spuren beschäftigt.

Die Spuren würden derzeit mit den Vergleichsproben der Menschen abgeglichen, die Mircos Kleidung vor oder nach seinem Verschwinden auch noch in den Händen hatten. Das Ausschließen dieser "berechtigten Personen" dauere noch an.

Die Polizei hofft, dass bei einem Treffer der etwaige Täter im besten Fall bereits namentlich in der DNA- Datenbank des Bundeskriminalamts gespeichert ist.

Im Fall eines solchen DNA-Treffers "wird das der Täter als erstes von uns erfahren", hatte die Polizei bereits angekündigt. Falls die Analysen ein unbekanntes DNA-Profil ans Licht bringen sollten, könnte die Bevölkerung der Region mit einem Massen-Gentest überprüft werden.

Sogenannte Profiler gehen nach der Analyse des Falls davon aus, dass der Entführer des Jungen aus der Region kommt. Daneben wertet die 80-köpfige Sonderkommission die bislang 1800 Hinweise aus der Bevölkerung aus.

Mit einer ganzseitigen Anzeige in einem Anzeigenblatt hatten die Ermittler am Sonntag die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach dem Elfjährigen aufgerufen, der am vergangenen Samstag Geburtstag hatte. Das Blatt wird in der Region an mehr als 100 000 Haushalte verteilt.

Der Einsatz von zwei Luftwaffen-Tornados mit speziellen Wärmebildkameras hatte die Ermittler nicht weitergebracht. An vier als verdächtig eingestuften Stellen fanden die Fahnder nichts, was auf Mirco hindeutet. Seit mehr als zwei Wochen gibt es kein Lebenszeichen von dem Jungen.

Die Tornados hatten ein 130 Quadratkilometer großes Gebiet am Niederrhein fotografiert. Die Polizei plant außerdem, einen "Briefkasten" für schriftliche Hinweise aus der Bevölkerung auf dem Parkplatz aufzustellen.