Henrys traurige Geschichte

Der Windhund-Mix kann nicht zum Herrchen zurück.

Foto: Blum

Nettetal. Windhund-Mix Henry fegt voller Enthusiasmus über die Wiese. „Komm’ zu mir“, ruft Ralf Erdmann — und prompt macht Henry kehrt und spurtet zum Nettetaler Tierheimleiter, der ihn lobend empfängt. Henry ist ein freundliches Energiebündel. Er ist ein lieber, schmusiger Kerl“, sagt der Erdmann.

Die Tochter des Vorbesitzers hätte Henry deshalb gerne behalten — aber ihre berufliche Situation ließ dies nicht zu. Henry ist ein treuer Begleiter, stets war er mit seinem Herrchen zusammen.

Bis zu jenem unheilvollen Tag, mit dem seine traurige Geschichte beginnt: Der ältere Herr war auf dem Motorrad unterwegs, Henry saß neben ihm im Beiwagen. Unverschuldet passierte dem über 70-Jährigen ein schwerer Unfall. Henry blieb unverletzt, der Mann jedoch bekam nach dem Unglück noch zusätzlich einen Herzinfarkt und liegt bis heute auf der Intensivstation. Voraussichtlich wird er in einem Pflegeheim leben müssen.

Fest steht, dass Henry nie mehr zu seinem Herrchen zurückkehren kann. Seit Mitte November befindet sich Henry bereits in der Obhut des Tierheims. Da er Menschen liebt und anhänglich ist, sollte er möglichst schnell ein neues, gutes Zuhause finden.

Henry ist neun Jahre alt, „aber das sieht man ihm nicht an“, betont der Tierheimleiter. „Er macht den Eindruck eines quietschfidelen Vierjährigen: Er bewegt sich unheimlich gerne und macht einen fitten Eindruck“.

Vermutlich hat Henry noch viele Jahre vor sich — und die soll er wieder bei einem Menschen verbringen, der von Henry begeistert ist. Der Windhund-Mischling sollte in den Haushalt von aktiven Hundefreunden kommen. Henry ist begeisterungsfähig, aufmerksam und fröhlich.

Vielleicht eignet sich der Mischling auch als Zweithund, allerdings ist Henry nicht kastriert. Grundsätzlich zeigt er sich gelassen. Trotzdem bringt der Vierbeiner genügend Elan mit und ist bestimmt für jegliche Art von Hundebeschäftigung empfänglich.

Beim Vorbesitzer hatte er auch gelernt, am Fahrrad zu laufen. „Und er kann auch prima alleine bleiben, ohne dass er den ganzen Hausstand zerrupft“, sagt Erdmann. Also ein Hund, der nicht ins Tierheim gehört, sondern zu Menschen, die Henrys Fröhlichkeit fördern und Spaß an einem spielfreudigen Vierbeiner haben.

Wer sich für Henry interessiert, kann sich im Tierheim Nettetal melden: Telefon 02153/3785.