Jeckes ABC "Held Carneval" in Grün und Gelb

O wie Ornat oder Outfit des Prinzen heißt es in der närrischen Rubrik der WZ.

O wie Ornat — so heißt das Outfit des Karnevalsprinzen. Schaut man sich die Fotos der Kempener Prinzen der vergangenen Jahre an, sieht man: Bei Farbe und Form hat der Regent der Thomasstadt ziemlich freie Hand. Als St. Huberter haben sich Prinz Rainer I. und seine Angelika I. für einen Dress in Grün und Gelb entschieden — die Farben des Heimatortes. Bei der Form hat Rainer I. eine klassischen Variante gewählt — das gleiche wie der Kölner Prinz mit Strumpfhose und Hose (versteckt gehalten von Hosenträgern) sowie Oberteil, das auf dem Rücken zugeknöpft wird, mit gepufften Ärmeln und Kragen.

Foto: Friedhelm Reimann

In Köln geht das Ornat des Prinzen auf eine Zeit zurück, als er noch „Held Carneval“ hieß. Dieser sollte durch seinen untadeligen Charakter auch die gehobene Bürgerschicht ansprechen und daher steckte man ihn in ein Gewand, das dem des Kaisers nachempfunden war. Dazu trug der Held eine goldene Krone mit einem Pfauenschweif, dem Symbol der Unsterblichkeit. Auf einem weißen Unterkleid trug er eine goldene Kette und darüber einen prächtigen mit Hermelin besetzten Mantel. In der rechten Hand trug er ein Zepter, in der linken eine „Waffe“ — heute ist das eine Pritsche, die auch zur Ausrüstung des Kempener Prinzen gehört.

1889 begann das Ornat des Prinzen dem heutigen zu gleichen. In dieser Zeit entstanden auch die gepufften Ärmel des Oberteils. Erst 1926 legte man sich auf die Form des heutigen Ornats fest. Die Fasanenfedern an der Mütze des Prinzen tauchen erstmals 1886 auf. Heute trägt der Prinz in Köln vier lange Fasanenfedern an seiner Mütze. Nur beim Rosenmontagszug sind es fünf. Traditionell bekommt der Prinz auf der letzten Sitzung der Grossen Karnevalsgesellschaft von 1823 am Karnevalssonntag eine Feder aus der Mütze des Präsidenten überreicht.

Aber zurück an den Niederrhein: In Kempen sind es stets drei Federn an der Kappe des Prinzen: Sie stehen für Freude, Frohsinn, Heiterkeit.

Prinzessin Angelika hat sich für ihre Regentschaft verschiedene Kleider angesehen und sich dann ihr Wunschkleid zusammengestellt, so dass es gut aussieht und gut sitzt.

Prinz und Prinzessin fühlen sich beide in ihren Outfits sehr wohl. Nur eines muss Prinz Rainer mit Blick auf die vielen Veranstaltungen in den Sälen der Stadt und darüber hinaus durchaus zugeben: „Es wird schon sehr warm.“ ulli