Kater Caspar braucht Zuneigung – und eine Diät

Die sechs Jahre alte Samtpfote aus dem Tierheim Nettetal sucht ein neues Zuhause.

Nettetal. "Caspar soll es endlich wieder gut gehen." Ingrid Erdmann vom Tierheim Nettetal steht vor dem Katzenauslauf und wirkt ein wenig verzweifelt. Caspar hockt auf einem Kratzbaum und mustert seinen Besuch.

"Der kleine Kerl hat jetzt schon einiges mitgemacht", erzählt sie. Seine Vorbesitzer brachten die Samtpfote vor einer Woche ins Tierheim mit der Begründung, Caspar benutze die ganze Wohnung als Katzenklo. "Kein Wunder", weiß Erdmann. Spitzen Gries hatte Caspar in seiner Harnröhre.

"Das sind unglaubliche Schmerzen", betont die Ärztin, die das Tierheim betreut. Da Caspar mit dem Ort der Katzentoilette seine Schmerzen verbindet, sucht er immer einen anderen Ort zum Urinieren auf - in der Hoffnung, dass es dort nicht so schlimm ist.

Tierärzte wissen: "Natürlich kann der Tierhalter etwas dagegen unternehmen - es ist sogar ganz einfach."

Caspar gehört zu den Katern, die zu so genanntem Harngries neigen. Über die Ernährung kann man etwas dagegen tun, sagen die Tierärzte. Und es ist sogar ganz einfach. Eine "Diät" kommt in den Napf. Möglich ist beispielsweise auch ein Ergänzungspräparat, das in normales Nassfutter gestreut wird.

Jedenfalls ist Caspar jetzt in einer äußerst verzwickten Situation: Er hat kein Zuhause mehr - und wer ist schon bereit, einen sechsjährigen Kater zu sich zu nehmen, der ein Spezialfutter benötigt? "Dabei ist Caspar ein ganz toller Kater - lieb und auch sehr anhänglich", erzählt Ingrid Erdmann, während der hübsche Haustiger seinen ganzen Charme spielen lässt und mit seiner Pfote um Streicheleinheiten bettelt.

Auch für Kinder wäre er durchaus geeignet. Kratzen und Beißen ist Caspar nämlich völlig unbekannt. Selbst als er große Schmerzen hatte und ihn die Tierpflegerin hochheben musste, hat sich Caspar nicht gewehrt, sondern sein Schicksal tapfer ertragen.

"Ich hoffe sehr für Caspar, dass wir verantwortungsvolle Katzenfreunde finden." Caspar miaut und hätte gerne noch ein bisschen mit Ingrid Erdmann geschmust. Er schaut durch die Gitterstäbe - sein Blick verrät, dass er immer noch nicht richtig begreifen kann, weshalb er kein Zuhause mehr hat.

Wer sich für den charmanten Caspar interessiert, sollte sich im Tierheim Nettetal,Telefon 02153/3785, melden.