S wie Segwaytour durch St. Tönis
Mit elektrisch angetriebenen Rollern kann man nicht nur in Hallen herumkurven, sondern im Sommer bei Tempo 20 auch die Gegend erkunden.
St. Tönis. Ganz wohl ist mir bei der Sache nicht: S wie Segway fahren, das ist doch gefährlich, oder? Tourleiterin Martina Maxen beruhigt: „Segway fahren ist eigentlich ungefährlich. Ich kenne die Strecke.“ Seit zwei Jahren führt sie regelmäßig Interessierte von St. Tönis aus nach Vorst und durch Kehn, veranstaltet After Work- und Frühstückstouren. Heute soll es für sechs Leute — vier Frauen und zwei Männer — durch den Forstwald gehen. Für das Sommer-ABC begleite ich sie.
Start- und Zielpunkt ist die Halle von SegforFun, Tempelsweg 3. Dort gibt es die deutschlandweit größte Indoorhalle (1350 Quadratmeter) für den Funsport plus Außenparcours.
Das außergewöhnliche Gefährt ist elektrisch angetrieben, in sechs Stunden komplett aufgeladen und meistert Strecken von bis zu 35 Kilometern am Stück. Die zwei auf einer Achse liegenden Räder des Segway sind dick bereift und damit bereit fürs Gelände.
Doch während der Kurzeinweisung — als Fahrer lehne ich mich in die Richtung, in die das selbst balancierende Segway fahren soll — fängt es draußen an, heftig zu regnen. Deshalb sagt Maxen: „Durch den Forstwald geht’s heute nicht.“ Dann also doch zu gefährlich bei der Nässe auf Kies und Waldboden. Ein Segway könnte sich festfahren. Also improvisiert sie: „Dann fahren wir eben über die Schlufftrasse in Richtung Vorst und über Kehn zurück.“ Gesagt, getan.
Nach den ersten wackeligen Metern macht es richtig Spaß, die 20 Stundenkilometer des Segway unter fachkundiger Leitung auszufahren. Den Oberkörper nach vorne gelehnt, braust der außergewöhnliche Roller surrend, fast geräuschlos an.
Lina Mertens, mit 15 Jahren die jüngste Tourteilnehmerin, ist begeistert: „Es klappt schon gut. Und der Blick in die Natur ist fantastisch.“ Zusammen mit ihrer Tante Elke Kamp und deren guter Freundin Claudia van Bebber ist es die erste Außen-Tour für die Osteratherin.
Auch Isabell von Keitz und Sascha Bandurski gefällt’s: Trotz Sprühregen genießen Sie den Ausflug, bei dem Passanten immer wieder mal gucken oder staunend am Wegesrand stehen bleiben. Nach einer Stunde ist das kurzweilige Vergnügen vorbei. „Das machen wir noch mal“, sind sich alle einig.