FSC Mönchengladbach: Die Talentschmiede des DFB
Der FSC bringt viele Nationalspielerinnen hervor.
Mönchengladbach. Der kleine Kiosk, den der FSC Mönchengladbach auf der Bezirkssportanlage Rheindahlen betreibt, ist mit Fotos behängt — Bilder der Nationalspielerinnen, die der Verein hervorgebracht hat.
Natürlich Lira Bajramaj, die in der Nationalmannschaft kickt, und Navina Omilade, ebenfalls vielfache Nationalspielerin. Barbara Müller, Junioren-Nationalspielerin, Christel Behr, Nadja Inan und Cansu Yag, die für die türkische Nationalmannschaft spielt, sind ebenfalls zu sehen.
Sie alle haben das Fußballspielen beim FSC gelernt. Talentschmiede des DFB nennt sich der Verein mit Stolz und zu Recht. Für die überaus erfolgreiche Jugendarbeit gab es schon eine Auszeichnung.
Wolfgang Wassenberg, Präsident und Trainer, macht eine Besonderheit für den Erfolg verantwortlich: „Wir konzentrieren uns seit unserer Gründung ausschließlich auf den Frauenfußball. Bei uns läuft die Frauenmannschaft nicht mit, sie steht im Mittelpunkt.“
80 Spielerinnen sind beim FSC in drei Jugend- und zwei Damenmannschaften aktiv. Entstanden ist der Verein aus einer Fußball-AG, die Wolfgang Wassenberg in den 1990er Jahren an der Gesamtschule Hardt anbot. Wassenberg ist von seinen Spielerinnen begeistert. „Mädchen sind oft viel motivierter als Jungen“, meint er. „Sie können richtig die Zähne zusammen beißen und viel aushalten.“
Viele Jahre stellte der FSC die erfolgreichsten Mönchengladbacher Frauenteams. Doch seit im Vorfeld der Weltmeisterschaft der Frauenfußball bundesweit gefördert wird, hat sich die Situation verschlechtert. „Die Bundesligaclubs können natürlich richtig Geld in die Hand nehmen, wenn sie wollen“, sagt Wassenberg. „Die Talente gehen jetzt oft direkt zur Borussia — oder sie werden abgeworben.“