Bürgerforum: Argumente für und gegen die Sperrung der B 7

Im Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium diskutierten rund 120 Bürger über die möglichen Folgen einer Vollsperrung der B 7.

Wuppertal. Der Einwand aus dem Publikum hatte seine Berechtigung: „Unparteiisch kommen Sie nicht rüber.“ Im Fadenkreuz stand ausgerechnet der Moderator des Abends, Rolf Hoppe von der Planungsgesellschaft Verkehr. Seine joviale Art hat sich schon in Sitzungen von Bezirksvertretungen bewährt, wo er die Streichung von Buslinien der Stadtwerke verständlich und nachvollziehbar erläuterte. Das Bürgerforum zu Pro und Contra einer Sperrung der B 7, das er am Mittwoch im Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium leitete, glitt ihm freilich aus der Hand.

Dabei hatte alles sehr geruhsam begonnen. Schon eingangs betonte Oberbürgermeister Peter Jung, dass Sachlichkeit gewünscht werde. Statt einer Diskussion, die leicht in Polemik hätte münden können, gab es die Bitte, dass die rund 120 Gäste an Thementischen ihre Fragen und Anregungen notieren sollten.

Während es an den Tischen zum öffentlichen Personennahverkehr, zu Fußgängern, Radfahrern und Erreichbarkeit der Parkhäuser relativ ruhig blieb, konzentrierten sich die Sorgen der Bürger auf den Autoverkehr entlang der Talachse. Wie sehr würde die Neumarktstraße belastet? Wie soll die Verkehrsführung von der Blankstraße in die Wolkenburg bewältigt werden? Was ist am Robert-Daum-Platz zu erwarten?

Die gesammelten Fragen wie auch die Vorschläge und Hinweise im Internet sollen am 7. November Grundlage für ein zweites Bürgerforum sein, sagte Stadtkämmerer Johannes Slawig und betonte, dass die Sperrung derzeit nur ein Verwaltungsvorschlag sei. Die Entscheidung treffe der Rat am 16. Dezember.

In einer Expertenrunde mahnte IHK-Präsident Thomas Meyer an, dass eine Vollsperrung der B 7 schon vor Jahren angedacht war, aber als untragbar verworfen wurde. Vor einer Entscheidung solle man sich die Zeit nehmen, ein Verkehrsgutachten samt Simulation zu erstellen. Dieser Vorschlag kam Hoppe offenkundig nicht gelegen. Auf die Frage aus dem Publikum, warum eine vor Jahren bereits abgelehnte Lösung jetzt wieder zur Debatte stehe, kam keine Antwort.

Als Jörg Heynkes, Geschäftsführer der Villa Media, auf mögliche katastrophale Folgen für den Einzelhandel verwies und auch Dienstleister bis hin zu Sonnenstudios einbezog, unterlief dem inzwischen nervösen Moderator Hoppe ein Ausrutscher: „Auf die Perlen, die wegen ihrer Bräunung nach Solingen fahren, können wir doch wohl verzichten.“