Die Einzelhändler am Wall klagen über Umsatzeinbußen
Wegen der Bauarbeiten bleiben Kunden weg, Mitarbeiter leiden unter Dreck und Lärm.
Wuppertal. Seit Wochen sind die Wuppertaler gezwungen, sich mit den Umbauarbeiten am Wall zu arrangieren. Tag für Tag haben die ansässigen Geschäftsleute Bagger und Preßlufthammer vor ihren Türen und sind alles andere als glücklich darüber: „Wir sind gebeutelt mit Baustellen, und die Situation hier vor Ort ist bescheiden“, bringt es Olaf Wegner vom gleichnamigen Strumpffachgeschäft auf den Punkt.
Seiner Meinung nach muss der Umbau des Döppersbergs sein, doch die momentane Situation sei für den Geschäftsbetrieb am Wall nicht gerade förderlich. Dazu komme bald der Abriss des Nebengebäudes, ehemals Koch am Wall. „Viele ältere Kunden scheuen jetzt schon die Umwege, die die zeitweilige Sperrung mit sich bringt“, sagt er und bezeichnet die geplante Sperrung der B7 als „Riesenfehler“. Er befürchtet, dass dann alles noch schlimmer wird.
Im Modegeschäft „Cecil“ ist Susanne Geister Filialleiterin. Auch dort gibt es Umsatzeinbußen, bestätigt sie. „Meine Kunden fragen mich, wie ich das den ganzen Tag aushalte“, sagt sie. Kurz vor dem Laden ist der Straßenbelag entfernt, stehen die Absperrgitter. Warenständer können nicht mehr draußen platziert werden, Lärm und Staub zwingen dazu, die Eingangstüren geschlossen zu halten. „Das ist sehr schlecht und wird noch lange dauern“, sagt sie und verweist auf das nebenliegende Schuhgeschäft Salamander, das kürzlich seine bevorstehende Schließung bekanntgab. Sie befürchtet, dass die Kunden sich anders orientieren und abfließen werden.
Die Arbeiten auf der gegenüberliegenden Seite der Straße sind momentan unterbrochen und die Absperrgitter entfernt. „Seitdem ist es etwas besser“, freut sich Optiker Klaus Michalik, empfindet die Arbeiten jedoch generell als unkoordiniert. Auch bei ihm sei der Kundenfluss geringer geworden. Er verweist auf umliegenden Lehrstände und befürchtet ebenfalls die geplante Sperrung der B7.
„Mir haben schon Kunden telefonisch mitgeteilt, dass sie wegen der Baustelle nicht vorbeikommen“, erzählt Tanja Terstegen, vom Reisebüro First. Lärm, Dreck und Geruchsbelästigung machen ihr und Büroleiterin Katja Welscher ebenfalls zu schaffen, so dass die Außentür meistens geschlossen bleiben muss. Auch können sie keine Werbeaufsteller mehr auf dem Bürgersteig platzieren — es ist einfach zu eng.