Kaum Chancen für Abwahl von Adolf Sauerland

Fraktion im Duisbruger Rat will angeblich geschlossen an Sauerland festhalten.

Duisburg. Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland(CDU) braucht trotz der Vorwürfe nach der Loveparade-Katastrophe eineAbwahl derzeit nicht zu fürchten. Nach jetziger Lage der Dinge werde dieCDU-Fraktion einen Abwahlantrag geschlossen ablehnen, sagteCDU-Ratsmitglied Rainer Enzweiler am Dienstag. Hinzu kämen drei Stimmen ausanderen Fraktionen, die sicher für Sauerland seien. Dieses Meinungsbildhabe er bei persönlichen Gesprächen gewonnen.

Duisburger FDP erwägt zwei Sondersitzungen des Stadtrates

Für die Abwahl ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit der 75 Mandatsträgerim Duisburger Rat erforderlich. Die CDU hat 25 Sitze; hinzu kommtnormalerweise die Stimme des Oberbürgermeisters als Ratsvorsitzendem.Falls Sauerland über seine eigene Entlassung nicht mitstimmt, wäre einAbwahlantrag bei geschlossenen Reihen seiner eigenen Fraktion undmindestens einer weiteren Stimme eines Ratsmitgliedes dennoch abgelehnt.

Die Duisburger FDP erwägt derweil zwei Sondersitzungen des RatesEnde August und Mitte September, um einen Abwahlantrag auf den Weg zubringen. Die nächste reguläre Ratssitzung wäre erst am 4. Oktober.

Die Landesregierung wird die Opfer der Loveparade-Katastrophe miteiner Million Euro unterstützen. Neben dem Hilfsfonds stellt sie aucheinen Ombudsmann bereit, um beim Kontakt mit Behörden oderVersicherungen zu helfen. Das Amt übernimmt der ehemalige Staatssekretärim NRW-Innenministerium, Wolfgang Riotte. Bereits vergangene Wochehatten der Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller und dieAxa-Versicherung einen Fonds in Höhe von einer Million Euroeingerichtet.

Am Mittwoch werden NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) und der Inspekteurder Schutzpolizei in NRW, Dieter Wehe, dem Innenausschuss des Landtagspolizeiliche Zwischenergebnisse zu der Katastrophe vom 24. Julivorstellen.

Spendenkonto: DieVerbände der Freien Wohlfahrtspflege (u.a. Arbeiterwohlfahrt,Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz) haben ein gemeinsames Spendenkontofür die Opfer der Loveparade-Katastrophe eingerichtet. Das Geld kann aufdas Konto des Caritasverbandes für das Bistum Essen bei der Bank imBistum Essen eingezahlt werden, Kontonummer: 14400, Bankleitzahl:36060295; Stichwort: Opfer-Loveparade.

Hotline: Um die Nöte der Angehörigen kümmern sich weiterhin diepsychosozialen Notdienste der Kirchen, Städte und Kreise. Betroffenekönnen sich unter der Telefonnummer 0211-8371848 melden.