„Sonntagstrend“ Umfrage: SPD und Union verlieren, AfD legt zu

Berlin (dpa) - Eine Woche vor der Bundestagswahl geht es mit der SPD in einer neuen Umfrage weiter bergab. Im „Sonntagstrend“ des Emnid-Instituts für die „Bild am Sonntag“ verlor die Partei von Martin Schulz zwei Punkte und kam nur noch auf 22 Prozent.

Foto: dpa

Das ist der niedrigste Wert seit der Übernahme der Kanzlerkandidatur im Januar. Auch die Union verlor einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche, liegt mit 36 Prozent aber weiter deutlich in Front.

Die AfD legte um zwei Punkte auf 11 Prozent zu und ließ die Linke (10 Prozent), FDP (9 Prozent) und die Grünen (8 Prozent) hinter sich.

Eine Mehrheit der Befragten stellte der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD ein gutes Zeugnis aus. 55 Prozent gaben an, die Regierungszeit sei „eher gut“ für Deutschland gewesen, 38 Prozent bewerteten sie als „eher schlecht“. Emnid ermittelte auch, dass 58 Prozent der Bürger die Politik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mitverantwortlich für den Erfolg der AfD machen. 34 Prozent teilten diese These nicht.

Schulz gibt sich trotz der anhaltend schlechten Umfragewerte für seine Partei demonstrativ gelassen. „Die Meinungsforscher entscheiden nicht die Wahl, sondern die Menschen“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat in einem Interview mit „t-online“. „Wenn 50 Prozent der Wähler sich noch nicht entschieden haben, dann ist alles möglich.“

Im „Tagesspiegel“ demonstrierte Schulz ebenfalls Kampfgeist: „Ich beuge mich nicht, ich halte meinen Kurs. Nur wer kämpft, bekommt den Respekt der Wähler“, sagte er. Er werde bis zum Wahltag nicht von seinem Anspruch abrücken, Bundeskanzler zu werden.

Unterdessen hat in Dresden ein Mann einen Wahlinformationsstand der AfD angegriffen und einen 72-jährigen Helfer der rechtspopulistischen Partei verletzt. Der 39-Jährige habe den Mann am Samstag verbal bedroht, gewürgt und mehrfach auf ihn eingetreten als dieser schon am Boden lag, teilte die Polizei in Dresden am Sonntag mit. Der 72-Jährige musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Gegen den mutmaßlichen Täter wird wegen Körperverletzung ermittelt.