Düsseldorf. Welche Partei vertritt am ehesten den eigenen Einstellungen? Hilfe bei der Beantwortung dieser Frage bietet zur Bundestagswahl 2017 erstmals auch der "Bundeswahlkompass". Die Online-Wahlhilfe versteht sich als Alternative zum bekannten Wahl-O-Mat.
Hinter dem Projekt steckt eine Kooperation von Politikwissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen, der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, der Universität Trier, der Universität Bamberg und der niederländischen Firma Kieskompas. Die Nutzer bekommen 30 Statements und wählen per Klick, wie stark sie der Aussage zustimmen - oder sie ablehnen. Aus den Antworten errechnet das Tool die Positionierung im Parteienspektrum. Diese wird im letzten Schritt sichtbar gemacht - in einem Diagramm, das auf der x-Achse von "links" bis "rechts" reicht und auf der y-Achse von "konservativ" bis "progressiv". Die Macher betonen: Der Bundeswahlkompass verzichte auf die aus traditionellen Wahlhilfe-Tools bekannte Angabe prozentualer Übereinstimmung und überlasse den Nutzern die Schwerpunktsetzung selbst.
Die Macher verstehen das Instrument vor allem als Alternative zum bekannten Wahl-O-Mat, der ab dem 30. August ebenfalls Online-Hilfe zur Wahlentscheidung anbietet. Der Unterschied: "Das wissenschaftliche Team des Bundeswahlkompasses ordnet die Parteien bezüglich ihrer Positionierung auf der Basis wissenschaftlicher Analyseverfahren ein und belegt diese durch entsprechende Quellenverweise", schreiben die Macher. Andere, normative Wahlhilfe-Tools basierten hingegen auf den Selbsteinschätzungen der Parteien. Der Bundeswahlkompass biete Parteien ebenfalls eine Stellungnahme an. Diese werde jedoch unabhängig von der Experteneinschätzung erhoben. Und: "Alle Quellenangaben werden den Nutzerinnen und Nutzern zur Überprüfung zur Verfügung gestellt", so das Versprechen in der Broschüre des Unternehmens. red