Moderatoren-Check Wie sich die vier Moderatoren beim TV-Duell geschlagen haben
Berlin. Ihre Talk- und Nachrichtenprofis hatten die Sender in das TV-Duell geschickt.
Wie haben sich die vier Moderatoren geschlagen? Der Check:
Claus Strunz. Der Hartnäckige. Er wollte Provokateur sein, doch seine Talkrunde bei Sat1 mit den Vertretern der kleinen Parteien hat ihm viel Ärger eingebracht. Strunz verzichtet deshalb auf unnütze, populistische Fragen. Aber er bleibt dran, vor allem beim Thema Migration: „Das interessiert mich jetzt schon ein bisschen präziser.“ Bei der Rente mit 70 entlockt er Merkel ein Versprechen: Mit mir nicht, so die Kanzlerin. Strunz ist - überraschenderweise - der Beste.
Peter Kloeppel. Der Routinier. Der RTL-Nachrichtenmann Kloeppel mit der sonoren Stimme darf die erste Frage stellen — die nach fehlendem Vertrauen für Schulz. Seine Fragen sind aber insgesamt etwas langatmig. Auch er hakt nach, kann aber vor allem Merkel nicht aus der Reserve locken. In der Steuerfrage triezt er Schulz zwar, bringt ihn aber nicht wirklich ins Stolpern. Insgesamt ist Kloeppel so, wie man ihn kennt: grundsolide.
Maybrit Illner. Die Verlässliche. Sie darf die zweite Frage stellen — an Angela Merkel. „Sind Sie die all inclusive Kanzlerin?“ Kess. Illner irritiert auch Schulz, weil der sich vorher mehrfach für Fragen bedankt. „Nicht, dass Sie sich wieder bedanken.“ Aber sie fragt viel zu oft viel zu lang. Ansonsten gibt sich die ZDF-Frau wie in ihren Talkrunden - ohne überraschende Akzente, wenig provozierend. Illner ist schlichtweg wie immer.
Sandra Maischberger. Die Abgetauchte. Gefühlt hat sie den geringsten Frageanteil. Beim Thema Islam will sie von Merkel und Schulz wissen: „Ist einer von Ihnen heute in der Kirche gewesen?“ Das ist weder witzig noch einfallsreich, einfach nur sinnlos. Beide Kandidaten reagieren mit Recht verdutzt. Maischberger kann kaum Akzente setzen, sie überzeugt daher am wenigsten von allen vier Moderatoren.