Johnson: Regierung muss gute Seiten eines Brexit darstellen

London (dpa) - Der Brexit-Wortführer und Londoner Ex-Bürgermeister Boris Johnson hat der britischen Regierung vorgeworfen, die positiven Seiten eines EU-Austritts nicht dargestellt zu haben.

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„Es war falsch von der Regierung, die Öffentlichkeit vor eine Wahl über die EU zu stellen, ohne bereit zu sein zu erklären - falls die Menschen für einen Austritt stimmen - wie dies im Interesse Großbritanniens und Europas funktionieren könnte“, schrieb Johnson in der Zeitung „The Telegraph“. Die Regierung müsse nun eine klare Ansage dazu machen. Man könne damit nicht auf einen neuen Premierminister warten.

Nach dem Votum für einen Austritt Großbritanniens aus der EU hatte Premierminister David Cameron seinen Rücktritt bis Oktober angekündigt. Johnson hatte völlig überraschend auf eine Kandidatur verzichtet. Bei den Konservativen wird nun Innenministerin Theresa May von den Medien als Favoritin für die Nachfolge gehandelt, auch Justizminister Michael Gove soll Chancen auf den Posten haben. Das Referendum hat auch die Labour-Partei in eine Krise gestürzt. Trotz Misstrauensvotum und Kritik aus der eigenen Partei hält der Vorsitzende Jeremy Corbyn aber weiter an seinem Amt fest.