Wahl-Lexikon Wahlumfragen sind keine Wahlergebnisse
Bis zum Wahltag ist alles offen. Demoskopen liegen nur mehr oder weniger richtig. Ein Rückblick auf frühere NRW-Landtagswahlen.
Düsseldorf. Eine Umfrage jagt die nächste und soll Orientierung geben: Wie wird der Wähler bei der Landtagswahl entscheiden? Dass die Demoskopen immer häufiger daneben liegen — dafür haben sie durchaus ihre Erklärungen. Sie betonen, dass die Umfragen immer nur Momentaufnahmen sind — am Wahltag kann die Stimmungslage ganz anders sein. Auch habe sich die Zahl der Wechselwähler, die sich erst in den Stunden vor der Wahl oder in der Wahlkabine entscheiden von 14 Prozent in den 1980er Jahren auf heute mehr als 35 Prozent erhöht. Das Auftauchen eines neuen Wettbewerbers im Parteispektrum (AfD) und die Einschätzung der potenziellen Wählerschaft macht das Geschäft zielgenauer Aussagen noch schwieriger.
Ein Blick auf die Ergebnisse früherere Landtagswahlen in NRW und die in den vier davor liegenden Wochen durchgeführten Wählerumfragen zeigt, dass das Ergebnis auch hier von den Prognosen der vorangehenden vier Wochen abwich.
Landtagswahl Mai 2005
Die CDU kam auf 44,8 Prozent, ihre Umfragewerte in den Wochen davor lagen zwischen 43 und 46 Prozent. Die SPD kam auf 37,1 Prozent, in den Umfragen hatte sie zwischen 34 und 37 Prozent gependelt. Ergebnis Grüne: 6,2 (Umfragen: 7 bis 9) Ergebnis FDP: 6,2 Prozent (Umfragen: 6 bis 8).
Landtagswahl Mai 2010
Ergebnis CDU: 34,6 Prozent (Umfragen zwischen 35 und 39 Prozent) Ergebnis SPD: 34,5 Prozent (Umfragen: 33 bis 37). Ergebnis Grüne: 12,1 Prozent (Umfragen: 9 bis 12,8) Ergebnis Linke: 5,6 Prozent (Umfragen: 4,8 bis 7)
Landtagswahl Mai 2012
Ergebnis CDU: 26,3 Prozent (Umfragen: 30 bis 33). Ergebnis SPD: 39,1 Prozent (Umfragen: 36 bis 38,5). Ergebnis Grüne: 11,3 Prozent (Umfragen: 11-12). Ergebnis FDP: 8,6 Prozent (Umfragen: 7,5 bis 10). PK