Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko: „Ich bin eine Frostbeule“

Tanja Szewczenko ist ein ehemaliger Eiskunstlaufstar. Ein Gespräch über Winter, Kälte und taube Füße.

Düsseldorf. Die Karriere ist seit zwölf Jahren vorbei. Aber die Erinnerungen an die Jahre auf dem Eis leben bei der Schauspielerin Tanja Szewczenko.

Frau Szewczenko, was bedeutet Eis für Sie?

Tanja Szewczenko: Eis ist meine eiskalte Leidenschaft. Und es gehört zu meinem Leben wie das Atmen. Eislaufen ist fliegen, Eis essen ein Genuss.

Was gibt Ihnen im Winter ein gutes Gefühl?

Szewczenko: Schnee und Eis sehen oft so rein und perfekt aus. Wenn Sonne auf den frischgefallenen Schnee trifft, glitzert die ganze Welt um einen herum. Es ist einfach ein wunderbares Bild, der Winter.

Sind Sie noch heute, fast zwölf Jahre nach dem Ende ihrer Eislaufkarriere, ein Mensch, der sich im Winter bei Kälte wohler fühlt als im Sommer?

Szewczenko: Nein, auf keinen Fall, ich bevorzuge ganz klar den Sommer.

Wenn Sie sich an Ihre Kindheit zurückerinnern, was ist die erste, was die schönste Erinnerung an den Winter?

Szewczenko: Die Erinnerungen sind sehr kalt und spielen auf der Freifläche des Düsseldorfer Eisstadions. Nach jedem Training waren meine Füße taub vor Kälte. Unter freiem Sternenhimmel zu laufen, war aber auch wunderschön romantisch.

Heizen Sie viel im Winter?

Szewczenko: Die Heizungen laufen auf Hochtouren. Ich bin eine echte Frostbeule und friere immer unter 30 Grad.

In welchem Alter sind Sie das erste Mal aufs Eis gegangen?

Szewczenko: Mit zwei Jahren. Meine Uroma hatte mir zum Geburtstag die viel zu großen ersten Schlittschuhe geschenkt. Das Eis war für mich wie für andere der Spielplatz.

Wieviel Training hat Ihr Leben zunächst als Kind und dann als Profi bestimmt?

Szewcczenko: Sechs Mal die Woche, seit ich denken kann. Der Sport hat einen aber an sich 24 Stunden beschäftigt

Haben Sie das geliebt — oder ist Ihnen das auch auf die Nerven gegangen?

Szewczenko: Ich habe das Training geliebt. Ich hatte allerdings auch ganz klare Ziele. Ich wollte was Besonderes sein und wusste, dass mir das Eiskunstlaufen diese Möglichkeit dazu bietet.

Hätten Sie gerne einen anderen Sport ausgeübt — in wärmerem Umfeld oder oder in einer Mannschaft?

Szewczenko: Ich war gerne Einzelkämpferin. Mannschaftssport wäre nichts für mich gewesen. Andere Sportarten interessieren mich überhaupt nicht. Ich schaue auch nie Sport im TV — und gehe auch nicht zu anderen Sportveranstaltungen.

Heute sind Sie Schauspielerin. Nervt es Sie, wenn Sie immer noch als die Eisprinzessin gelten?

Szewczenko: Da ich mich als Schauspielerin sehr gut etablieren konnte, macht es mir nichts aus, immer auf meine Eiskunstlaufkarriere angesprochen zu werden. Der Sport hat mich ja zu dem gemacht, was ich bin und mir den Weg in die Schauspielerei ermöglicht.

Was machen Sie heute noch, wenn es sportlich sein soll?

Szewczenko: Ich habe eine Tochter die 1 1/2 Jahre alt ist , das ist Sport genug (lacht).