Handy, Festnetz, DSL - so finden Sie den besten Tarif

Die Anbieter buhlen mit Pauschalpreisen um Kunden. Doch die braucht nicht jeder.

Düsseldorf. Das klang vielversprechend: Viel günstiger als bei ihrem alten Anbieter solle der neue Telefonanschluss sein, erfuhr Hildegard Kleinschmidt (Name geändert) am Verkaufsstand im Elektronikmarkt — und unterschrieb den Wechsel zum neuen Telefonanbieter.

Doch mit der ersten Rechnung kam die bittere Erkenntnis: Das ist ja alles teurer als gedacht. Denn die alleinstehende Seniorin war mit ihrem vorherigen Standard-Telefonanschluss eigentlich gut beraten.

Es gibt sie noch, die Menschen, die weder einen Internet-Anschluss benötigen noch eine Flatrate, weil sie einfach nur erreichbar sein wollen. Sie müssen nicht unbedingt monatlich 25 Euro und mehr für Telefon- und Surf-Flatrate zahlen, die einen Festbetrag für Festnetz-Telefonate und Internetnutzung beinhaltet. So bietet etwa die Telekom einen analogen Anschluss für 17,95 Euro monatlich.

Telefonate kosten dann ab 2,9 Cent pro Minute. Der Vorteil am Telekom-Anschluss: Man kann Sparvorwahlen mit dem so genannten „call by call“ nutzen und so günstige Tarife anderer Anbieter für Anrufe ins Ausland oder in die Mobilfunknetze verwenden.

Wer einen Kabelanschluss von Unitymedia hat, kann dort ebenfalls einen reinen Telefonanschluss für 15 Euro im Monat erhalten. Dazu muss man noch nicht mal Kabelfernsehkunde sein. Festnetztelefonate kosten 2,5 Cent/Minute, netzintern sind sie sogar kostenlos.

Festbeträge für Telefongespräche und Internet liegen im Trend, zumal die Nachfrage nach schnellen Breitbandanschlüssen steigt und dann kaum noch andere Angebote als die Flatrates infrage kommen. Die Preise sind in den vergangenen Jahren stark gesunken.

Sie liegen monatlich meist bei 25 bis 30 Euro, wobei die Rahmenbedingungen — beispielsweise die Kosten für bereitgestellte Hardware, Internet-Geschwindigkeit und einmalige Anschlusskosten — sehr unterschiedlich sind. Die Telekom verlangt ab 34,95 Euro mit dem Vorteil, dass an Anschlüssen des Ex-Monopolisten „call by call“ möglich ist.

Der Wechsel des Anbieters ist in der Regel sehr einfach: Hat man sich einen neuen ausgesucht, kann man diesen mit der Kündigung beim bisherigen Vertragspartner beauftragen.

Die Zahl der Tarife ist kaum überschaubar, denn nicht nur die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, O2 und E-Plus tummeln sich auf dem Markt. Es gibt auch etliche Provider mit eigenen Angeboten, die die Netze nutzen.

Wenig-Telefonierer finden heute schon viele Offerten, bei denen die Telefonminute in alle Netze sowie eine SMS jeweils 9 Cent kosten — sowohl als Prepaid-Tarif, wo man sein Konto mit einem gewünschten Betrag auflädt, als auch per monatlicher Rechnung. Auch Angebote mit Minutenpreisen von 8 Cent gibt es bereits.

Für Viel-Telefonierer finden sich auch im Mobilfunkbereich Flatrates. Dabei ist oft bereits die Datennutzung inklusive, die gerade für die heute gefragten Smartphones wichtig ist.

Alles andere als günstig sind die beiden großen Netzbetreiber: Sage und schreibe 89,95 Euro verlangen sowohl Telekom als auch Vodafone pro Monat — Provider wie Phoenex (27,90 Euro) oder 1&1 (29,99 Euro) nicht einmal die Hälfte davon.

Sie bieten allerdings auch keine vergünstigten Mobiltelefone an oder schrauben in diesem Fall den Grundpreis hoch.

Eine Mischung bieten die so genannten „Kosten-Airbags“: Man zahlt einen vorgegebenen Minutenpreis, aber nur bis zu einem bestimmten Betrag. Alles, was darüber hinausgeht, muss nicht mehr bezahlt werden.

Der Vorteil gegenüber der Flatrate, wo der Festbetrag immer gezahlt werden muss: Telefoniert man mal weniger oder ist im Urlaub, fällt die Rechnung deutlich günstiger aus. Anbieter wie Eteleon oder Phonex bieten ein Limit bereits bei 35 Euro an. Die „Mutter“ des Kostenairbags, O2, verlangt 50 Euro im Monat. Allerdings ist Datennutzung meist extra zu bezahlen.