Kaminofen selbst installieren
Vom gemütlich prasselnden Kaminfeuer träumen viele Hausbesitzer oder Wohnungseigentümer.
Düsseldorf. Wer eigenhändig heizt, sorgt nicht nur für Gemütlichkeit im Winter, sondern kann auch noch bares Geld sparen. Damit beim Kamineinbau nichts schief geht, sollte im Vorfeld der Schornsteinfeger nach Hause eingeladen werden. Denn Feuerstätten sind in Deutschland genehmigungspflichtig und der Betrieb ist an eine ReiheVorschriften geknüpft.
Für alle Kaminöfen, die Holz, Briketts oder Pellets als Brennstoff verwenden, ist die Standortwahl eingeschränkt, da für den Betrieb ein Anschluss nach außen notwendig ist. Verfügt der Raum über einen Schornsteinzug, so kann der Kamin hier eventuell platziert werden. Ob der Schornstein mit den entsprechenden Zügen ausgestattet ist, sollte am besten vor dem Kauf des Kaminofens mit dem Schornsteinfeger geklärt werden. Alternativ kann der Kaminofen auch an einer Außenwand aufgestellt und ein Rauchrohr nach draußen geführt werden. Ist der Experte im Haus, sollte man auch abklären, ob bautechnische Änderungen notwendig sind. Wer bereits vorab alle Auflagen, Sicherheits- und Emissionsbestimmungen mit dem Schornsteinfeger bespricht, vermeidet spätere Probleme bei der notwendigen Endabnahme. Denn neben den Vorschriften des Bundesimmissionsschutzgesetzes gibt es auch regionale Vorschriften: Einige Kommunen stellen besonders strenge Auflagen an die Abgaswerte von Kaminöfen oder schreiben sogar den Einbau durch eine Fachfirma vor.
Bei der Standortwahl sind Sicherheitsabstände einzuhalten. Gerade zu brennbaren Materialien wie Holzverkleidungen, Gardinen oder Tapeten muss ein Mindestabstand zu den Seiten- und Rückwänden des Ofens vorliegen. Oftmals ist dieser vom Hersteller vorgegeben und liegt im Regelfall bei mindestens 20 Zentimetern. Gleiches gilt übrigens auch für das Abgasrohr. Im Bereich der Strahlwärme nach vorne sollte ein Sicherheitsabstand von mindestens 80 Zentimetern zum nächsten, brennbaren Gegenstand bestehen. Davon betroffen sind natürlich auch Möbelstücke. Befinden sich brennbare Fußbodenbeläge wie Teppich oder Parkett in der Nähe, ist unterhalb des Kaminofens eine Feuerschutzplatte auszulegen. Diese sollte nach vorne mindestens einen halben Meter, zur Seite 30 Zentimeter unter dem Ofen herausragen. Oftmals findet man die genauen Aufstellbedingungen in der Anleitung des Feuerstättenherstellers.
Steht der Standort fest, wird der neue Ofen vermessen und die Wand an der Stelle markiert, wo das Rauchrohr in den Schornstein geführt werden soll: Rohrdurchmesser nachzeichnen und dicht an dicht Löcher innerhalb der Markierung mit der Schlagbohrmaschine bohren. Jetzt wird die Rundung mit Hammer und Meißel vorsichtig herausgeschlagen.
Im nächsten Schritt muss man feuerfesten Mörtel anrühren und auf die Wandöffnung auftragen. Nun wird das Wandfutter in die Öffnung eingesetzt, dabei darf später weder das Rohr noch das Wandfutter in den Schornstein ragen. Als nächstes wird der Kaminofen mit einem Abstand von mindestens 20 Zentimetern zur Wand aufgestellt und das Rohr angeschlossen. Damit kein Rauch in die Wohnung gelangt, wird die Anschlussstelle am Ofen mit Glasfaserband versehen. Für engagierte Handwerker gibt es neben fertigen Kaminöfen auch Bausätze, die aber ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick voraussetzen.
Auch hier sollte das Bauvorhaben mit dem Schornsteinfeger im Vorfeld besprochen werden. Bei der Bestellung ist direkt zu klären, ob das schwere Paket nur frei Bordsteinkante geliefert wird oder ob eine Zustellung bis an den Aufstellungsort möglich ist. Auch die einzelnen Bauteile wie Schamottsteine oder gusseiserne Teile können unhandliche Gewichte von bis zu 50 Kilogramm aufweisen. Ein Selbstbau-Kaminofen ist somit schwerlich alleine aufzustellen. Entsprechend der Bauanleitung wird der Kaminofen von unten nach oben aufgebaut: Zunächst ist bei brennbarem Untergrund eine feuerfeste Bodenplatte zu verlegen, dann wird der Sockel gesetzt. Nun positioniert man den eigentlichen Kaminofeneinsatz, setzt die äußere Verkleidung auf und schließt den Kamin am Schornstein an.