Unfallfrei auf zwei Rädern durch die kalte Jahreszeit
Im Winter müssen Fahrrad- und Motorradfahrer besonders aufpassen.
Düsseldorf. Fahrrad- oder Motorradfahrer gehören im Winter zumeist nicht zu den beneideten Personenkreisen. Wer aber ein paar Tipps beherzigt, kommt in der kalten Jahreszeit sicher und fit ans Ziel.
Das Wichtigste in der dunklen Jahreszeit ist natürlich die Beleuchtung. Vor der Fahrt sollten also auf jeden Fall Vorder- und Rücklicht getestet werden. „Nachleuchtende Lampen sorgen auch bei Standzeiten an der Ampel dafür, dass man nicht übersehen wird“, sagt Bettina Cibulski vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).
Auch auf die Reflektoren muss geachtet werden. Vorgeschrieben sind jeweils einer vorn und hinten, sowie an den Pedalen und den Rädern. Ideal sind durchgehend reflektierende Streifen an den Seiten der Reifen, zwei Katzenaugen pro Rad reichen aus.
„Natürlich ist eine hellere Kleidung bei Fahrten in der Dunkelheit von Vorteil“, rät Cibulski. Bei Kindern werden eine Warnweste oder zumindest einige zusätzliche Reflektoren an der Kleidung empfohlen.
Wichtig ist das Testen von Bremsen und Gangschaltung — und zwar regelmäßig, denn der Verschleiß beschleunigt sich im Winter stark. Die Fahrrad-Kette sollte immer gut geschmiert, sowie die Profiltiefe der Reifen (ein paar Millimeter) ausreichend sein.
Autofahrer können Radlern helfen, indem sie gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen langsam und mit großem Abstand überholen.
Der ADFC weist darauf hin, dass Radler in bestimmten Fällen vom Radweg auf die Straße wechseln dürfen. Dies gelte bei Schnee oder Glatteis, wenn zwar die Straße, nicht aber der Radweg geräumt ist.
Grundsätzlich können Motorräder im Winter gefahren werden — bei Schnee, Schneematsch oder Glatteis ist davon jedoch abzuraten. „Das Sturzrisiko und die Gefahr, dabei mit anderen Fahrzeugen zu kollidieren, ist bei solchen Straßenverhältnissen für erfahrene Fahrer enorm“, sagt Ruprecht Müller, Motorrad-Experte beim ADAC. Das gelte auch auf Winterreifen.
Allerdings gebe es einen „Trick“ für Fahrer, die unerwartet auf Schnee geraten — zum Beispiel auf Anhöhen. Es könne helfen, den Reifendruck um circa ein Bar zu senken und so die Auflagefläche der Reifen zu vergrößern. Müller warnt jedoch: „Das gilt nur in Extremsituationen und für wenige Kilometer bei langsamer Fahrt.“
Wichtig ist hier wie beim Auto, dass genug Frostschutz im Kühlmittel ist. Bei Streusalz auf der Straße muss die Elektrik geprüft und eventuell mit Kontaktspray geschützt werden. „Ein paar Ersatzsicherungen sowie etwas Kabel mit Klemmen sollten bei Fahrten mitgenommen werden“, rät Müller.
Beim Lack hilft nur regelmäßiges Reinigen gegen bleibende Spuren. Die Kette sollte mit zähflüssigem Spray gepflegt werden.
Schon auf kürzeren Fahrten ist im Winter gute Bekleidung unentbehrlich. Als Alternative zur Thermokombi bietet sich auch die Lederkombi an, dann sollte aber beispielsweise eine Goretex- oder wattierte Regenbekleidung darübergezogen werden, rät Müller.
Wichtig ist, dass insbesondere bei der Funktionsunterwäsche keine Baumwolle gewählt wird. Die saugt sich mit Feuchtigkeit voll und man kühlt aus. „Besser ist Merinowolle oder Kunstfaser“, sagt Müller. „Und der Hals muss gut abgedeckt werden.“