Bajramaj mit Wald-Tipp zu alter Lockerheit

Mönchengladbach (dpa) - Der Weg zur alten Lockerheit führte für Lira Bajramaj über die Erinnerung an die Zeit als Straßenfußballerin.

„Lira, hör' nicht auf die anderen, die dir ganz viele Ratschläge geben“, habe ihr eine Freundin am Tag vor dem WM-Gruppenspiel gegen Frankreich gesagt, berichtete die deutsche Nationalspielerin, „denk einfach, wir würden jetzt im Wald sein und einfach Fußball spielen“.

In ihrer früheren Heimat Mönchengladbach zeigte die 23-Jährige vor den Augen ihrer Familie wieder ihre lange vermissten Qualitäten. Mit schwungvollen Tempodribblings trieb Bajramaj beim 4:2 über die Französinnen das deutsche Spiel nach vorne, trennte sich nur manchmal zu spät vom Ball. „Aufsteigend“, wertete auch Bundestrainerin Silvia Neid die Form der Mittelfeldspielerin, die für die angeschlagene Melanie Behringer ihr Startelf-Debüt bei der Heim-WM gab. „Sie war sehr agil heute, sehr aktiv, hat auch in der Defensive sehr gut gearbeitet und sich viele Bälle geholt.“

Ob Bajramaj im WM-Viertelfinale gegen Japan erneut wirbeln darf, ist bei einer Genesung von Behringer noch offen. Von der Erinnerung an ihre zwei Tore im vorletzten Duell mit Japan (2:0) bei Olympia 2008 will sich der Werbestar im Gegensatz zur Wald-Episode allerdings nicht inspirieren lassen: „Das ist Jahre her, das zählt nicht mehr.“