DFB-Elf vor WM souverän: 5:0 gegen Niederlande
Aachen (dpa) - Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft hat auch den vorletzten WM-Test mit Bravour bestanden und die Vorfreude auf die Heim-Weltmeisterschaft weiter geschürt.
19 Tage vor dem Eröffnungsspiel in Berlin gegen Kanada besiegte die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid die Niederlande in Aachen souverän mit 5:0 (2:0). Vor 11 136 Zuschauern im Tivoli-Stadion markierten Celia Okoyino da Mbabi (15. Minute), Simone Laudehr (43.), Alexandra Popp (71.), Kim Kulig (75.) und Inka Grings (87.) die Treffer für die DFB-Auswahl.
Neid lobte besonders ihre überragende Angreiferin Okoyino da Mbabi, die im dritten Test ihr drittes Tor erzielte. „Celia hat ein ganz, ganz tolles Spiel gemacht. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit unserer Leistung. Wir sind genau da, wo wir sein wollen“, meinte die Bundestrainerin. Mit dem zehnten Länderspieltreffer untermauerte die Spielerin von Bad Neuenahr ihre Ansprüche auf einen Platz in der WM-Stammformation. „Ich wollte der Trainerin zeigen, wie ich drauf bin. Das habe ich ganz gut gemacht“, sagte Okoyino da Mbabi.
Zwar brannten Birgit Prinz und Co. kein Feuerwerk ab, doch der elfte Sieg im 17. Länderspiel gegen den Weltranglisten-14. aus dem Nachbarland geriet nie in Gefahr. Bereits am kommenden Sonntag trifft sich der Titelverteidiger zum abschließenden Lehrgang in Neu-Isenburg, wo die Elf den letzten Feinschliff erhalten soll. Die WM-Generalprobe steigt am 16. Juni in Mainz gegen Norwegen, bevor sich die Mannschaft am 21. Juni in Berlin trifft.
Vier Tage nach dem 5:0 gegen Italien in Osnabrück veränderte Neid ihr Team auf drei Positionen. Für die verletzte Linda Bresonik verteidigte Bianca Schmidt hinten rechts. „Wir wollten nichts riskieren. Aber die WM ist nicht gefährdet“, sagte die Duisburgerin Bresonik vor dem Anpfiff zu ihrer Achillessehnenverletzung. In der Offensive erhielten Fatmire Bajramaj und Okoyino da Mbabi für Melanie Behringer und Sturmspitze Grings eine Chance von Beginn an.
Bajramaj und Okoyino da Mbabi zeigten früh, dass sie Druck auf die etablierten Kräfte ausüben wollen. Vor allem die agile Okoyino da Mbabi erwies sich als ständiger Unruheherd. Zwar konnte sie ihren Kopfball (12.) zunächst nicht genau genug platzieren, doch drei Minuten später machte sie es besser. Nach einem schönen Pass in die Tiefe von Prinz ließ die Stürmerin aus Bad Neuenahr der „Oranje“- Torfrau Loes Geurts mit einem Schuss ins rechte Eck keine Chance.
Mit dem 2:0 (43.) durch Laudehrs herrlichen Schlenzer aus 15 Metern in den Winkel war die Partie praktisch entschieden, ohne dass der Welt- und Europameister sich verausgaben musste. Okoyino da Mbabi hätte schon auf 3:0 erhöhen können, doch die niederländische Rechtsverteidigerin Dyanne Bito wehrte den Kopfball auf der Linie ab. Bajramaj gefiel zwar mit einigen Dribblings auf der linken Seite, ließ es aber an Durchschlagskraft und Passgenauigkeit vermissen.
In der zweiten Hälfte blieben Bajramaj, Prinz, Kerstin Garfrekes und Annike Krahn in der Kabine. Doch auch mit den eingewechselten Melanie Behringer, Grings, Popp und Lena Goeßling gab es keinen Bruch im deutschen Spiel, das allerdings nicht ganz so flüssig lief wie gegen Italien. Gleichwohl schloss Popp, die schon gegen Italien zweimal traf, einen Konter mit einem satten Schuss zum 3:0 ab, ehe Kulig erhöhte und Grings per Freistoß den 5:0-Schlusspunkt setzte.
Anders als erwartet wurde die DFB-Defensive von den Holländerinnen, die in ihrer Spielanlage dem deutschen WM-Gruppengegner Frankreich ähneln, kaum gefordert. Torhüterin Nadine Angerer verlebte einen recht ruhigen Nachmittag und bleibt nach den Erfolgen gegen Nordkorea (2:0) und Italien im WM-Jahr ohne Gegentor. „Mit diesen Ergebnissen in den letzten Spielen haben wir uns etwas Respekt für die WM verschafft“, meinte Neid.