Einzelkritik: Als Birgit Prinz gehen muss, fällt das Tor
Torhüterin Nadine Angerer bleibt im 100. Länderspiel ohne Gegentor.
Nadine Angerer: Angekommen im Klub der Hunderter und immer noch hungrig — auf Erfolg. Im 100. Länderspiel bei Mbachus tückischem Freistoß auf dem Posten.
Linda Bresonik: Ihre unbedrängte Kopfball-Abwehr kurz vor der Pause zu einer Gegnerin ist beredter Ausdruck der zunehmenden Verunsicherung im ersten Spielabschnitt
Saskia Bartousiak: Mit einigen Stockfehlern. Ihren schlampigen Pass eröffnet Mbachu die Chance zum Flachschuss, den Angerer abfing. Klärte drei Minuten später mit einer Grätsche gegen Oparanozie.
Annike Krahn: Agierte solide in der Defensive. Schien am wenigsten befallen von der umgreifenden Nervosität im Team.
Babett Peter: Sie war in der Defensive stark gebunden, konnte auf der linken Seite daher das Offensivspiel unterstützen.
Simone Laudehr: Die zentrale Figur im deutschen Mittelfeld, die sich mühte, Struktur ins hibbelige deutsche Spiel zu bringen. Und die Frau für wichtige Tore. Nach 54 Minuten trifft sie zum 1:0. Die Befreiung.
Kim Kulig: Sie mühte sich, Impulse in der Offensive zu setzen. Ihrem Spiel fehlte aber die sonst so dominante Ausstrahlung. Ihr Schuss nach 13 Minuten war die erste deutsche Chance. Das war’s dann mit Impulsen im Angriffsspiel.
Melanie Behringer: Nach einer halben Stunde war ihr Mitwirken beendet, nachdem sie mit dem rechten Sprunggelenk umgeknickt war. Für Behringer brachte Neid Alexandra Popp (31.), die zentral hinter Prinz spielte, dafür wich da Mbabi auf den Flügel aus.
Celina Okoyino da Mbabi: Sie bereitete die erste Chance von Kulig vor. Und zirkelte den Freistoß in den Strafraum, der dem 1:0 vorausging.
Kerstin Garefrekes: Das „Goldköpfchen“ beim Auftaktsieg gegen Kanada suchte gestern lange nach Bindung zu den Mitspielerinnen. Hohe Fehlerquote mit verunglückten Flanken, rutschte selbst bei Dribblings aus.
Birgit Prinz: Auch die Erfahrung aus 214 Länderspielen konnte sie gestern nicht in die Waagschale werfen und der verunsicherten Mannschaft ein Anker in rauer See sein. In der 52. Minute musste sie Platz machen für Inka Grings.
Alexandra Popp: Sie ist eigentlich die Unbekümmertheit in Person, doch in einer Gruppe vieler Hilfloser wollte ihr zunächst nicht viel gelingen. Ihren abgewehrten Schuss nach da Mbabi Freistoß verwertet Laudehr im Nachschuss zur Führung.
Inka Grings: Zwei Minuten nach ihrer Einwechslung ist sie am Führungstor beteiligt, lenkt den Da Mababi-Freistoß mit der Hacke aufs Tor.