Bach reagiert zurückhaltend auf Urteil gegen Aktivisten
Sotschi (dpa) - IOC-Chef Thomas Bach hat sich zurückhaltend zur Inhaftierung des Umweltaktivisten Jewgeni Witischko geäußert.
„Nach unseren Informationen hat er gegen geltendes russisches Recht verstoßen“, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Sotschi der Nachrichtenagentur dpa. „Auch bei früheren Nachfragen ist uns mitgeteilt worden, dass die Verurteilung nicht im Zusammenhang stehe mit den Olympischen Spielen“, sagte Bach. Der 40-jährige Witischko muss wegen seiner Kritik an russischen Behörden drei Jahre ins Straflager.
Das Vorgehen gegen den Wissenschaftler, der den Organisatoren der Olympischen Winterspiele Umweltzerstörung vorwirft, stößt international auf Kritik. Menschenrechtler sehen die Verurteilung politisch motiviert, um auch andere Kritiker mundtot zu machen.
Der Ökologe soll an einer Villa des Gouverneurs der Olympia-Region Krasnodar Protestplakate angebracht haben, weil das Gebäude ohne gesetzliche Grundlage errichtet worden sei. Wegen vorsätzlicher Beschädigung fremden Eigentums müsse der Angeklagte drei Jahre in ein Straflager, urteilte ein Richter in Krasnodar.
Menschenrechtler kritisieren Druck auf Aktivisten rund um die Olympia-Wettkämpfe in Sotschi, die als Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin gelten.