DSV-Adler hoffen auf olympischen Medaillenglanz
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Ski-Adler wollen nach zwölf Jahren endlich wieder zu Gold fliegen, und auch die Skisprung-Damen haben bei der Olympia-Premiere ehrgeizige Ziele.
Bundestrainer Werner Schuster redet nicht lange herum, wenn er nach dem Ziel für die Olympischen Winterspiele in Sotschi gefragt wird. „Ich hoffe, dass wenigstens einer unserer Springer bei Olympia das Timing erwischt, um den Schritt aus der Reihe heraus tun zu können und sich Gold abzuholen“, sagt Schuster.
Vor 20 Jahren flog Jens Weißflog in Lillehammer als bislang letzter DSV-Adler zum Olympiasieg im Einzel. 2002 gab es noch einmal Gold in der Mannschaft. Schuster glaubt, dass die Zeit nun reif sei für einen neuerlichen Triumph. „Die Jungs sind jetzt im richtigen Alter“, sagt der 44-Jährige.
Gemeint ist damit vor allem Severin Freund. Der Bayer gibt im jungen deutschen Team seit gut zwei Jahren den sportlichen Ton an. „Er ist eine Fixgröße, an der sich alle orientieren“, sagt Schuster über den 25 Jahre alten Frontmann. „Das Ziel ist eine Medaille, sowohl im Einzel als auch in der Mannschaft“, erklärt Freund. „Der Traum ist da, der Wunsch ist da. Er kann in Erfüllung gehen.“
Fünf Weltcupsiege feierte er bislang - bei Weltmeisterschaften reichte es aber noch nie für einen Platz auf dem Podium. Nach dem verpatzten Auftritt bei der Vierschanzentournee, wo Freund weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurückblieb, fährt er zumindest nicht als Favorit nach Sotschi.
Diese Rolle kommt anderen zu. Natürlich den starken Österreichern um Überflieger Gregor Schlierenzauer und Tourneesieger Thomas Diethart. Oder Simon Ammann aus der Schweiz, der 2002 und 2010 schon jeweils zweimal Gold holte. Nicht zu vergessen der starke Slowene Peter Prevc.
„Olympia ist etwas anderes als Weltmeisterschaften, die alle zwei Jahre stattfinden. Für mich werden es die ersten Winterspiele. Deshalb ist es ein Novum für mich“, sagt Freund. „Man muss aber aufpassen, dass man nicht zu viel darüber nachdenkt. Das hilft im Skispringen oft nicht weiter. Man muss schauen, dass man in einen Fluss reinkommt.“
Darauf hoffen auch Richard Freitag und Andreas Wellinger, der jüngst mit seinem ersten Weltcupsieg mächtig Selbstvertrauen tankte. Und natürlich Carina Vogt bei den Damen. Die 21-Jährige hat sich in dieser Saison mit bislang sechs Weltcup-Podestplätzen in der Weltspitze etabliert und gilt als aussichtsreichste deutsche Starterin.
Die WM-Dritte im Mixed hat Ulrike Gräßler, die von einer Blinddarm-Notoperation im Herbst zurückgeworfen wurde, als Nummer eins im Team abgelöst. Topfavoritin auf das erste Skisprung-Gold für Damen in der Olympia-Geschichte ist die Japanerin Sara Takanashi. Sie dominierte bislang in diesem Winter mit acht Siegen.