Deutsche Skicrosser mit guten Chancen
Sotschi (dpa) - Nach ihrer lehrreichen Olympia-Premiere 2010 in Vancouver wollen die deutschen Skicrosser in Sotschi in den Medaillenkampf eingreifen.
„Die Mannschaft hat in den letzten Jahren viele Erfahrungen gesammelt und sich konditionell und skitechnisch beständig weiterentwickelt. Unser Ziel ist es nun, die Big Points zu machen“, betonte Heli Herdt, der sportliche Leiter des deutschen Skicross-Teams.
In Kanada gab es vor vier Jahren als beste Platzierungen die Ränge 17 für Anna Wörner und 19 für Simon Stickl; jetzt zählen gleich mehrere Sportler aus dem Team in den packenden Pisten-Duellen Mann gegen Mann zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten. Daniel Bohnacker fuhr in diesem Winter schon zweimal in die Top Drei, Heidi Zacher einmal.
Ein bis zwei Podestplätze sind der Wunsch des Deutschen Skiverbandes im Bereich Freestyle/Skicross. „Skicross ist im Augenblick das Flaggschiff, was die Trendsportarten betrifft“, sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier über seine „Black Pearl“ in diesem Bereich.
Während es im Skicross mittlerweile ein gewachsenes Team mit einer recht hohen Leistungsdichte gibt, wird in einem anderen Bereich mit ein paar Einzelathleten Neuland betreten: Slopestyle. Zusammen mit den Ski-Wettbewerben in der Halfpipe wurde die Disziplin im Zuge der Modernisierung des Olympia-Programms aufgenommen. Und Lisa Zimmermann feierte Mitte Januar auch noch den ersten Sieg deutschen Slopestyle-Sieg im Weltcup.
Überlegen gewann die 17-Jährige den Wettkampf in Gstaad - und avancierte mehr denn je zur Medaillenhoffnung. „Ich habe kein konkretes Ziel“, sagte die ehemalige Eiskunstläuferin nach dem ihrem erst vierten Weltcup-Rennen. „Aber es wäre cool, wenn ich aufs Podium komme.“ Der Sprung ins olympische Programm kam für Zimmermann sehr überraschend. „Das ging alles ziemlich schnell“, gestand die ehemalige Eiskunstläuferin.
In der Halfpipe geht Sabrina Cakmakli an den Start. Erst nach einer Knieverletzung war die Slopestylerin probeweise umgestiegen und freut sich über das „Märchen“. Auf der Buckelpiste kämpfen die deutschen Sportler seit langem um den Anschluss an die Weltspitze - und trotz nicht erfüllter Norm ist Laura Grasemann dabei. Im Sprungwettbewerb gibt es nicht einmal deutsche Starter bei internationalen Wettkämpfen - also auch keine bei Olympia.