Wie zuletzt 2006: Snowboarder wollen wieder aufs Podest
Sotschi (dpa) - Nach drei Medaillen bei der WM wollen die deutschen Snowboarder um Weltmeisterin Isabella Laböck endlich auch wieder bei Olympia auf das Podest.
„Das Ziel drei Medaillen steht nicht erst seit gestern“, sagte Sportdirektor Stefan Knirsch mit Blick auf das ehrgeizige Unterfangen in Sotschi. „Mit diesem ambitionierten Ziel sind wir auch zu den Weltmeisterschaften angereist - dort haben wir es erreicht.“ Laböck gewann vor einem Jahr in Kanada Gold im Parallel-Riesenslalom, Amelie Kober steuerte zweimal Bronze zur erfreulichen deutschen Bilanz bei.
Kober war es auch, die mit Silber 2006 die bislang letzte und insgesamt dritte Medaille deutscher Snowboarder bei Olympia holte. 2010 in Vancouver war das Team leer ausgegangen. Damals hatten die Schweiz und die USA um Snowboard-Legende Shaun White je dreimal Gold gewonnen. White will auch diesmal zum großen Star der Spiele avancieren. Der zweimalige Olympiasieger in der Halfpipe hat in der neuen Disziplin Slopestyle gleich eine weitere Chance. Das Snowboard-Programm, seit 1998 olympisch, wurde dadurch und durch den Parallel-Slalom, der eine gute Chance für Laböck, Kober & Co. bietet, von sechs auf zehn Disziplinen aufgestockt.
Die deutschen Snowboardcrosser um Konstantin Schad und Paul Berg würden in Rosa Khutor nach einem Jahr mit jeder Menge Verletzungspech auch gerne ihren Beitrag zu einer erfolgreichen Ausbeute beisteuern. „Wir haben alles abgehakt, was an Pech daherkommen kann“, befand Schad, der beim Weltcup in Lake Louise im Dezember Zweiter wurde. „Ich möchte in Sotschi richtig gut abschneiden.“
Stark ist das Parallel-Team um Laböck und Kober oder die Weltcup-Dritte von Carezza, Selina Jörg. „Wir brauchen die internationale Konkurrenz nicht zu scheuen, wie wir das im letzten Jahr gezeigt haben“, betonte Verbandspräsident Präsident Hanns Michael Hölz. Pech für das deutsche Team: Slopestylerin Silvia Mittermüller erlitt zum Auftakt der Saison einen Achillessehnenriss und musste ihre Olympia-Hoffnungen begraben.
Dagegen ist der 18-jährige Johannes Höpfl dabei. In Sotschi wird er nach Verbandsangaben als jüngster deutscher Freestyle-Snowboarder der Olympia-Geschichte in der Halfpipe an den Start gehen.