FIS-Präsident sieht „Risiko“ im Bürgerentscheid
München (dpa) - Der Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS, Gian Franco Kasper, sieht die Anforderungen der Münchner Olympia-Macher für den Bürgerentscheid als sehr hoch an.
„Ich finde, das geht ein bisschen sehr weit, dass die obersten Politiker gesagt haben: Wenn eine einzige Gemeinde Nein sagt, ist das Ganze gestorben. Das ist vielleicht ein gewisses Risiko, das man eingegangen ist“, sagte Kasper mit Blick auf die Befragung am Sonntag (10. November). Der Bürgerentscheid werde „nicht allzu leicht sein“.
Grundsätzlich sieht Kasper, seit 2000 auch Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, eine Befragung der Bevölkerung im Vorfeld einer offiziellen Kandidatur als wichtig an. „Es ist besser, man weiß von Anfang an, stehen die Leute hinter einem oder nicht. So gesehen ist die Bürgerbefragung sicher das Richtige - mit dem Risiko, dass man Nein sagen kann“, hatte Kasper kürzlich zum Auftakt der Olympia-Saison betont.
In der Schweizer Heimat Kaspers waren die Pläne für eine Kandidatur des Wintersport-Kantons Graubünden durchgefallen. Die gemeinsame Bewerbung der Eidgenossenschaft und des Kantons war im März bei einem Referendum von fast 53 Prozent der Teilnehmer abgelehnt worden.
Sollte der Bürgerentscheid in Bayern für die Befürworter positiv ausgehen, erwartet Kasper gute Chancen für das deutsche Projekt. „Ich bin überzeugt, dass München eine großartige Chance hat“, sagte Kasper, der „gestandene Wintersportnationen“ als Gegner voraussagt.