Hockey-Präsident: Kommerz kontra Sport bei Olympia
Hamburg (dpa) - Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) hat sich überrascht gezeigt, dass die Sportart bei der Zusammensetzung des künftigen olympischen Programms auf der Kippe stand.
„Ich war involviert in der Task Force des Hockey-Weltverbandes zur Prüfung der 39 Kriterien für das Olympia-Programm. Aus unserer Sicht sind diese alle befriedigend beantwortet worden“, sagte DHB-Präsident Stephan Abel.
Insbesondere London sei ein großer Erfolg gewesen. „Das war extraordinär gut, wir hatten mit die meisten Zuschauer. Ich glaube, dass wir die Kriterien, eine olympische Sportart zu bleiben, erfüllen.“ London spielte in der im Mai 2012 begonnenen Untersuchung jedoch noch keine Rolle. Dass es die Ringer ohne Vorwarnung und Diskussion traf, bedauert der Hockey-Verbandschef.
„Heute geht es bei den Beurteilungen mehr um das Kommerzielle als um sportliche Dinge“, sagte Abel. „Dass Wakeboarding und Wushu überhaupt in die Diskussion für Olympia gekommen sind, ist für mich unbegreiflich.“ Der DHB-Präsident verwies auf eine veränderte Kommunikationswelt. „Das Konsumverhalten hat sich durch Social Media verändert. Insbesondere junge Menschen wollen kurze Spots und Videoclips statt ganzer Spiele.“ Abel riet, eine Grundsatzdiskussion zu führen: „Was bedeutet uns Olympia? Ist Olympia noch zeitgemäß?“