Deutsche Kanuten: Attraktivität zählt bei Olympia
Duisburg (dpa) - Die deutschen Kanuten haben irritiert auf die Nachricht reagiert, dass ihre Sportart bei der Zusammensetzung des künftigen olympischen Programms auf der Kippe gestanden hat.
„Wir haben davon im Vorfeld nichts gewusst und waren deshalb auch alle so verwirrt“, sagte Jens Kahl, Sportdirektor beim Deutschen Kanu-Verband (DKV). Noch auf einem Kongress des Weltverbandes ICF im November 2012 habe es vonseiten der Spitzenvertreter keine Andeutungen in diese Richtung gegeben, betonte er auf dpa-Anfrage.
Auch DKV-Präsident Thomas Konietzko zeigte sich überrascht, „dass es am Ende so eng geworden ist“. Bei der Entscheidung des IOC gegen den Verbleib der Gründungssportart Ringen im Olympia-Programm hatten unter anderem die Kanuten bis kurz vor Schluss zittern müssen.
Klar sei allerdings, dass Kanu bei der Präsentation nach wie vor Probleme habe. Kahl hielt dem ICF ein fehlendes Marketingkonzept vor. Auch schlug er vor, den Rennablauf spannender zu gestalten. „Ein Sprintrennen über 200 Meter auf acht oder neun Bahnen kann keiner überschauen. Die Alternative wären Kopf- an Kopfrennen jeweils nur mit zwei Booten“, sagte Kahl. Inzwischen gehe es auch bei Olympia nicht mehr rein um die Traditionsfrage - stattdessen müsse eine Sportart „attraktiv und leicht verständlich sein“.