Nach Olympia-Kür von Hamburg: Nun die Ärmel hochkrempeln
Frankfurt/Main (dpa) - Nach der Olympia-Kür von Hamburg zur Kandidatenstadt für die Olympischen Spiele und Paralympics für 2024 in der Frankfurter Paulskirche steht nun viel Arbeit bevor.
„Der Zeitplan ist sportlich. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln“, sagte Michael Vesper, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Nun geht es unverzüglich in die Detailarbeit und die Weiterentwicklung des hanseatischen Olympia-Konzeptes, mit dem man im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein will.
Bereits für Dienstag hat der DOSB die Hamburger Olympia-Planer zu einem Workshop eingeladen, bei dem unter anderem die Modalitäten für die Gründung einer Bewerbergesellschaft besprochen werden soll. Allerdings heißt es an der Elbe erstmal, Vergnügen geht vor Arbeit: Für Montagabend hat die Olympia-Initiative um den Unternehmer Alexander Otto zu einem Abendessen für Sponsoren und Förderer der Bewerbung geladen. Es soll der Anfangserfolg über den Mitkandidaten Berlin und das einhellige Votum der Mitgliederversammlung des DOSB für die Elbmetropole gefeiert werden.
Viel Arbeit werden die Hanseaten und der DOSB für die Erstellung die 80-seitigen Bewerbungsunterlagen investieren müssen, die am 8. Januar 2016 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) abgegeben werden müssen. „Wir haben schon etwas Vorarbeit geleistet“, sagte DOSB-Vorstandsmitglied Bernhard Schwank. Er hatte bereits die gescheiterte Winterspiele-Bewerbung von München für 2018 für den DOSB organisiert.
Allerdings ist auch die Hamburger Politik in der Pflicht. Die Bürgerschaft muss die rechtlichen Voraussetzungen für ein Referendum schaffen, in dem die Bevölkerung der Stadt über Olympia 2014 abstimmen sollen. Der DOSB hatte nach dem Scheitern des zweiten Anlaufs von München für 2022 am Bürgerwiderstand diese Volksbefragung zur Bedingung gemacht.
Aller Voraussicht nach wird das Referendum erst nach der offiziellen Abgabe der Bewerbung beim IOC bis zum 15. September stattfinden können. „Dies ist noch offen“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird im Sommer 2017 in Lima/Peru über die Sommerspiele-Stadt für 2024 entscheiden. Als mögliche Konkurrenten von Hamburg gelten neben Boston und Rom auch Budapest, Doha, Paris, Istanbul und eine australische Stadt. Falls es Hamburg im ersten Anlauf nicht schaffen sollte, ist ein zweiter Versuch für 2028 vorgesehen.
Deutschland war 1936 in Berlin und 1972 Schauplatz von Sommerspielen. Bewerbungen für 2000 mit Berlin und 2012 mit Leipzig waren nicht erfolgreich gewesen.