Sotschi-Boykott: Russlands Olympia-Chef kritisiert Debatte
Moskau (dpa) - Als schädlich hat der Präsident des Olympischen Komitees Russlands (OKR) die Debatte um einen möglichen Boykott der Winterspiele in Sotschi 2014 kritisiert.
„Das ist eine völlig unsinnige Sache, die nur den Sportlern schadet“, sagte OKR-Präsident Alexander Schukow der Agentur Interfax zufolge. Er betonte, dass es keine Diskriminierung aus ethnischen oder geschlechtlichen Gründen geben werde. „Das können wir garantieren.“
Zuvor hatten einzelne Politiker im Westen, aber auch homosexuelle Aktivisten dazu aufgerufen, Olympia aus Protest gegen schwulen- und lesbenfeindliche Gesetze in Russland zu boykottieren. Kremlchef Wladimir Putin hatte unlängst „Homosexuellen-Propaganda“ verboten. Per Gesetz stehen damit positive Äußerungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen vor Minderjährigen unter Strafe. Außerdem verbot Putin Homosexuellen die Adoption russischer Kinder.
OKR-Präsident Schukow betonte, dass nach dem Boykott der Spiele 1980 in Moskau ähnliche Aufrufe - zuletzt vor Peking 2008 - im Sand verlaufen seien. „Bei den Sportlern selbst und den olympischen Komitees ist der Wunsch riesengroß, teilzunehmen und nicht Sport und Politik zu vermengen. Deshalb hoffe ich sehr, dass es keinen Boykott geben wird“, sagte Schukow. US-Präsident Barack Obama hatte sich ungeachtet seiner Kritik an den Gesetzen in Russland für eine Teilnahme von Sportlern an den Spielen in Sotschi ausgesprochen.