Bisher seien die Verhandlungen im Arbeitskampf zwischen Profis und der Liga „alles Geplänkel“. „Aber wenn es näher an die Saison geht und die ersten Spiele abgesagt werden, dann vermissen die ersten Spieler ihren Gehaltsscheck. Dann wird ernster verhandelt, da bin ich sicher“, meinte Nowitzki, für den eine kurzfristige Anstellung in der Bundesliga während des Lockouts weiterhin keine Option ist.

Bei der EM (31. August bis 18. September) setzt er besonders auf seinen US-Kollegen Chris Kaman. „Er ist der stärkste Center, mit dem ich in der Nationalmannschaft je zusammengespielt habe“, sagte Nowitzki vor dem Auftakt gegen Israel. „Chris ist natürlich ein Monster unter dem Korb, er ist auch körperlich viel besser drauf als 2008, als er mit Fußproblemen anreiste“, lobte der 33-Jährige den 2,13-Meter-Riesen von den Los Angeles Clippers, der vor drei Jahren im Vorfeld der Olympischen Spiele von Peking eingebürgert worden war.

Nowitzki selbst räumte ein, dass seine Teilnahme an der Europameisterschaft nicht immer sicher war. Nach dem Gewinn der NBA-Meisterschaft mit Dallas habe er anfangs schon mit dem Gedanken gespielt, nicht zu spielen. „Aber ich weiß auch, was das für Deutschland bedeutet, für die Leute, die mich drei Jahre nicht gesehen haben“, begründete der Würzburger seinen Entschluss, nach drei Jahren Pause ins Nationalteam zurückzukehren.

Sollte sich die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in Litauen nicht für Olympia 2012 in London qualifizieren, könnte die EM in Litauen das letzte Turnier für Nowitzki gewesen sein. Ein Mitwirken an der EM 2015, für die sich der DBB zusammen mit drei anderen Ländern bewirbt, kommt für den Superstar nicht infrage. Gleichzeitig kritisierte er den Verband, nicht schon früher für die Ausrichtung einer Großveranstaltung kandidiert zu haben. „Dass sie es nicht früher mal geschafft haben, ein Turnier zu holen, ist schade. 2015 bin ich 37. Das kann ich mich schwer vorstellen.“