Brähmers doppelte Box-WM: „Ehre für Deutschland“
Hamburg (dpa) - Der bevorstehende Weltmeisterschaftskampf von Profi-Boxer Jürgen Brähmer ist das erste Titelvereinigungsduell des Hamburger Universum-Stalls seit mehr als 13 Jahren.
Am 8. Januar boxt der Schweriner Halbschwergewichts-Champion der WBO im kasachischen Schymkent gegen den einheimischen WBA-Weltmeister Beibut Schumenow. „Alle reden immer von Titelvereinigungen, aber man muss sie auch machen“, sagte Promoter Klaus-Peter Kohl. Den einzigen Kampf zweier Weltmeister gegeneinander veranstaltete Universum im Juni 1997. Damals gewann WBO-Champion Dariusz Michalczewski gegen WBA- und IBF-Weltmeister Virgil Hill (USA).
Für Brähmer ist es bereits der 39. Profi-Kampf (36 Siege) und erst der zweite im Ausland. Sein Gegenüber hat im Halbschwergewicht einen Weltrekord aufgestellt. Bereits im zehnten Profi-Duell eroberte der in den USA lebende 27-jährige Kasache den WM-Titel. Der bisherige Spitzenreiter Jeff Harding aus Australien benötigte 15 Kämpfe. Von bislang elf Auseinandersetzungen hat der sieben Zentimeter größere Schumenow zehn gewonnen.
„Der Kampf ist eine Ehre für ganz Deutschland“, meinte Brähmer wegen der doppelten Weltmeisterschaft. „Als Amateur habe ich oft im Ausland geboxt und gewonnen: in Kuba, Italien, Griechenland, England. Dann fahren wir eben nach Kasachstan. Dann kommen wir eben mit zwei WM-Gürteln nach Hause.“ Als Profi ist er bislang nur in Deutschland und Ungarn angetreten. Brähmer gibt sich siegessicher: „Wenn ich topfit bin, bin ich ganz schwer zu schlagen. Ich bin topfit.“
Das Weihnachtsfest fällt für Brähmer und seinen Trainer Michael Timm aus. Sowohl am Heiligabend als auch am 1. Weihnachtstag wird trainiert. „Das ist gar nicht so schlecht. Familienveranstaltungen sind sowieso nicht mein Ding“, sagte der 32 Jahre alte Champion, der im Januar dieses Jahres zu einer 16-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden ist. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Im Frühjahr soll die Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Schwerin eröffnet werden. „Ich werde keinen Weg, keine Mühen keine Kosten scheuen, um Recht zu bekommen“, sagte Brähmer.