Doping-Skandal hat Einfluss auf Anti-Doping-Gesetz

Dresden (dpa) - Der Doping-Skandal im russischen Sport wird aus Sicht des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Einfluss auf die Gespräche zum Anti-Doping-Gesetz haben.

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Alle Erkenntnisse und Erlebnisse hätten Auswirkungen auf die Dinge, die diskutiert würden, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann in Dresden im Anschluss an eine Präsidiumssitzung. „Insofern kommen die Erkenntnisse jetzt zur rechten Zeit“, fügte er hinzu.

Zum Entwurf des Anti-Doping-Gesetzes läuft bis Ende Februar das Anhörungsverfahren mit der Bundesregierung. „Wir haben also ausreichend Zeit und Gelegenheit, die Dinge mit der Politik zu bereden und nach Lösungen zu suchen. Ich will in der Schnellanalyse innerhalb eines Tages nicht daraus sofort wieder eine Initiative ableiten“, erklärte Hörmann.

Auf das Ausmaß des Dopingsystems in Russland reagierte er bestürzt. „Es fehlen einem zu diesen Themen, zu diesen Vorgängen schlichtweg an der einen oder anderen Stelle die passenden Worte“, sagte der DOSB-Chef.

Zugleich warnte er davor, im Kampf gegen Doping nachzulassen. „Solche Vorgänge in anderen Ländern dürfen nicht ansatzweise dazu führen, dass wir darüber nachdenken, gegebenenfalls den Wettbewerb dadurch zu vereinfachen, dass wir einen ähnlichen Weg gehen. Ganz im Gegenteil: Wir müssen im eigenen Land konsequent und ganz genau so, wie es bisher der Fall war, gegen Manipulation auftreten, den Antidopingkampf in der gleichen Professionalität umsetzen“, sagte der DOSB-Chef.