DEG-Co-Trainer Abstreiter: „Wir denken nur an Ingolstadt“
Der „Dopingfall Davies“ würde das Team der DEG nicht belasten. Vor dem Spiel am Freitag ginge es nur um den Sport.
Düsseldorf. Wie stellt man den Normalzustand her, wenn derzeit eigentlich gar nichts normal ist? Die Spieler der Düsseldorfer EG haben es da einfacher als andere. Der Spielplan in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist derart eng gestrickt, dass er es ihnen gar nicht erlaubt, ihre Gedanken an andere Themen zu verschwenden.
So spielten die positive Dopingprobe von Topscorer Michael Davies, die darauf folgende Suspendierung sowie die gestrigen Stellungnahmen keine allzugroße Rollen in den internen Gesprächen des Teams. „Ich kann natürlich nicht in alle Köpfe hineinschauen. Aber wir hatten heute einen normalen Trainingstag und konzentrieren uns jetzt auf das Spiel in Ingolstadt“, sagte Co-Trainer Tobias Abstreiter am Donnerstag, bevor er grundsätzlich klarstellte: „Wir wollen uns nicht damit beschäftigen, weil wir ohnehin nichts daran ändern können.“ Selbst Travis Turnbull, nach eigener Aussage seit dem Sandkasten mit Davies befreundet, würde sich nichts anmerken lassen.
Verdrängen die Spieler also das, was seit Mittwoch all die sportlichen Erfolge der vergangenen Wochen in den Hintergrund hat rücken lassen? Oder sind sie einfach nur professionelle Berufsathleten, die sich von Störfeuern — und seien sie auch selbst verschuldet — nicht vom großen Ganzen ablenken lassen?
Die Antwort darauf werden die nächsten Wochen geben. In denen es auch aus sportlicher Sicht interessant wird. Schließlich ist Davies mit acht Toren und 21 Vorlagen der beste Stürmer der DEG. Und in Tim Conboy fällt ja auch noch der beste Verteidiger aus.
Entsprechend schwierig dürfte es am Freitag (19.30 Uhr) beim Deutschen Meister aus Ingolstadt werden. Schon mit Davies und Conboy gab es in den beiden direkten Duellen der aktuellen Saison keine Punkte für die DEG. „Aber wir waren jedes Mal dran, das waren enge Duelle“, sagt Abstreiter, der besonders auf das 4:5 aus Düsseldorfer Sicht Ende Oktober. verweist. Da führte die DEG bis ins letzte Drittel hinein mit 3:1, brach dann aber völlig ein und verlor noch.
Das würde dem Team nun nicht noch mal passieren, ist sich Abstreiter sicher. Nicht nach dieser Auswärtsserie. Denn die Niederlage in Ingolstadt war die bislang letzte. Seitdem gab es vier Siege in der Fremde in Serie. „Wir verteidigen besser und sind nach vorne jederzeit gefährlich“, sagt der Co-Trainer, der ein völlig neues Selbstvertrauen auf fremdem Eis bemerkt hat: „Wenn du mehr gewinnst, wächst der Glaube an den nächsten Sieg. Das erleben wir gerade.“ Eine Art positiver Teufelskreis also.
Bleibt für die DEG nur zu hoffen, dass sie das Thema Davies am Freitagabend wirklich komplett ausblendet.