Einzelkritik: Lira Bajramaj mit Licht und Schatten

Die Abwehr schwächelt bei Standards. Torjägerin Grings ist jetzt gesetzt.

Nadine Angerer: Lange beschäftigungslos, dann musste sie zwei Gegentreffer nach Standards hinnehmen. Wer Angerer kennt, der weiß, wie sie das nervt. Ohne Chance.

Bianca Schmidt: Die 21-Jährige aus Potsdam rückte für Linda Bresonik auf die rechte Abwehrseite. Hatte dort nach der Pause zu tun, blieb aber weitgehend fehlerlos.

Annike Krahn: Musste das zweite und dritte Gegentor im dritten Spiel schlucken. Das nervt eine Innenverteidigerin. Auch, wenn sie am wenigsten aller Defensivspielerinnen dafür konnte. Raus für Alexandra Popp.

Saskia Bartusiak: Lange ein Muster an Verlässlichkeit. Wird immer lauter und präsenter. Und doch trübt der erste Gegentreffer ihre Bilanz, weil sie beim Kopfball von Delie zu spät an der Frau ist.

Babett Peter: Zunächst mit vielen Ballkontakten, oft aber ohne Präzision in ihren Pässen. Ihr Versuch, die Französin Georges am Kopfball zu hindern, muss als dilettantisch gelten.

Simone Laudehr: Die Dynamik in ihren Aktionen ist bewundernswert. Perfekte Flanke aus vollem Lauf auf Inka Grings beim 2:0. Vorbild Bastian Schweinsteiger kann es nicht besser machen. Zur Pause raus für Ariane Hingst, weil sie mit Gelb vorbelastet war.

Lena Goeßling: WM-Debüt mit 25, rutschte für Kim Kulig in die Startelf, weil Neid Kulig vor einer Gelbsperre schützte. Goeßling überzeugte, stopfte Löcher. Trotzdem wird sie in ihrer neuen Heimat Wolfsburg im Viertelfinale nur Zuschauerin sein.

Kerstin Garefrekes: Wie schon im Eröffnungsspiel spielte sie den Türöffner mit ihrem herrlichen Kopfballtreffer zum 1:0. Arbeitete viel, ging in der hektischen Schlussphase auf dem Zahnfleisch.

Celia Okoyino da Mbabi: Einige gute Pässe vor der Pause ohne direkte Wirkung. Spielte ordentlich — und traf mit ihrem zweiten Tor zur Entscheidung

Lira Bajramaj (Foto): Von Divendämmerung war die Rede, als sie nicht spielte. Zu Beginn des Spiels dämmerte es den Französinnen, dass sich Bajramaj in der Heimat Mönchengladbach viel vorgenommen hatte. Engagiert, leider viel zu oft eigensinnig. Holte aber den Elfmeter heraus, der zum 3:1 führte. Eine Belebung, die vieles besser machen muss.

Inka Grings: Musste sich zehn Tage auf die Zunge beißen. Als die Chance kam, schlug Grings zu. Zwei Treffer, ein eiskalt verwandelter Elfmeter, ein Assist. Dynamik, Präsenz. Von nun an gesetzt.

Ariane Hingst: Erster WM-Einsatz nach der Pause. Dabei wird es erst einmal bleiben.