DEB-Auswahl feiert Testspielsieg über Frankreich

Füssen (dpa) - Nach vier Testspiel-Enttäuschungen hat Deutschlands Eishockey-Auswahl den ersten Sieg in der Vorbereitung auf die WM gefeiert und wie erhofft Selbstvertrauen getankt.

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Beim 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) über Frankreich konnte die Truppe von Bundestrainer Pat Cortina offensiv wie defensiv einiges wettmachen und gegen den ersten WM-Vorrundengegner ein Zeichen setzen. Zum Matchwinner in Füssen avancierte der Nürnberger Stürmer Yasin Ehliz, der mit einem Doppelpack in der 20. und 32. Minute den Grundstein zum Erfolg legte. Thomas Oppenheimer aus Hamburg sorgte für die Entscheidung (43.).

Schon am Samstag kommt es in Ravensburg zur Revanche zwischen den beiden Teams, die 2017 gemeinsam die WM ausrichten werden. Auf die Leistung vor 1810 Zuschauern in Füssen kann die ersatzgeschwächte Truppe des Deutsche Eishockey-Bundes (DEB), die beim Saisonhöhepunkt in Prag noch mit etlichen Cracks etwa der beiden Liga-Finalisten verstärkt werden dürfte, aufbauen. „Unser Ziel war, über 60 Minuten gut zu spielen. Das ist uns gelungen“, sagte Verteidiger Justin Krueger im TV-Sender Sport1.

Die deutschen Profis zeigten eine ansprechende Leistung im Vergleich zu den jüngsten Testspiel-Niederlagen gegen Weltmeister Russland (0:3, 2:3 n.P.) und Vizeweltmeister Finnland (0:4, 1:6). Allerdings waren die Franzosen auch mindestens eine Kategorie schwächer einzuordnen als die beiden Top-Nationen.

Nach etwas Anlaufschwierigkeiten mit vielen Zuspielfehlern und Unkonzentriertheiten im Aufbau kamen die Deutschen gegen Ende des ersten Drittels in Fahrt und ließen die Fans im Allgäu das erste Mal jubeln: Ehliz schob nach einem Zuspiel von Marcel Noebels zum 1:0 ein - der Nürnberger hatte den Spielzug über rechts selbst eingeleitet.

Der Treffer zu dem psychologisch günstigen Zeitpunkt beflügelte die Deutschen, im zweiten Durchgang hätte Oppenheimer bereits auf 2:0 erhöhen können, schoss aber zu unplatziert (29.). Besser machte es erneut Ehliz - und wie: Erst stibitzte der 22-Jährige den Franzosen den Puck vor dem Tor, ließ dann vier Gegenspieler aussteigen und schob den Puck abgezockt an Keeper Clément Fouquerel vorbei. Der Berliner Noebels (35.) und Sebastian Uvira aus Köln (36.) hatten das 3:0 auf dem Schläger, scheiterten aber jeweils allein vor dem Tor.

Von einem „Gradmesser“ hatte Nürnbergs Stürmer Patrick Reimer vor dem Match gesprochen und eine „richtige Reaktion“ gefordert - die gelang im Angriff und in der Abwehr. Zu Beginn des letzten Abschnitts überstand die Truppe vor Torhüter Danny aus den Birken eine fast zweiminütige 3:5-Unterzahl unbeschadet, ehe Oppenheimer mit einem Abstaubertreffer für die frühzeitige Entscheidung sorgte.