Düsseldorfer EG 0:3-Niederlage: DEG findet kein Mittel gegen die Haie
Das Team von Christof Kreutzer verliert gegen einen starken Torwart und die Kölner Haie.
Düsseldorf. Mit dem Konjunktiv kommt man im Sport gewöhnlich nicht weit. Das musste Freitagabend auch die Düsseldorfer EG erfahren. Und trotzdem war es bei vielen der 13.205 Besuchern im ausverkauften Rather Dome das Gesprächsthema: Hätten die Düsseldorfer gleich in den ersten Minuten des 210. rheinischen Eishockey-Derbys das 1:0 erzielt, die extrem verunsicherten Kölner Haie wären wohl auseinandergefallen und hätten ihre Negativserie von zuletzt fünf Niederlagen aus sechs Spielen ausgebaut.
Weil David Van der Gulik, Daniel Kreutzer und Manuel Strodel aber allesamt an Kölns überragendem Schlussmann Gustaf Wesslau scheiterten, wuchs das arg angeschlagene Selbstvertrauen der Gäste immer mehr. Und als Sebastian Uvira dann nach 4:46 Minuten mit der ersten Haie-Chance gleich für das 0:1 sorgte, schien all das, was in den vergangenen Tagen auf den Kölner Schultern lastete, von jetzt auf gleich weg zu sein. So machten die Haie ihr bestes Spiel seit Wochen und gewannen verdient mit 3:0 (1:0/1:0/1:0) in Düsseldorf.
Für die DEG war es die erste Niederlage nach vier Derbysiegen in Serie. Gleichzeitig war es das dritte verlorene Spiel aus den jüngsten fünf Spielen. Der phänomenale Lauf, der die DEG zwischenzeitlich bis an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga geführt hatte, ist damit endgültig vorbei. Weil Verfolger München aber spielfrei hatte, bleiben die Rot-Gelben auch nach 37 Spieltagen auf Rang drei. Doch das interessierte Trainer Christof Kreutzer nur am Rande.
„Ich denke, dass der Kölner Torwart der beste Spieler war“, sagte der Coach, dessen Team besonders im Powerplay enttäuschte. Gleich neun Mal waren die Düsseldorfer in Überzahl, zwei Mal sogar doppelt, doch gefährlich wurde es selten. „Wir haben viel versucht, aber wir haben die Nachschüsse nicht verwerten können, da waren wir zu nachlässig“, sagte der Kreutzer, dessen Team am Ende zwar 43 Mal aufs Tor geschossen hatte, doch die wenigsten davon zwangen Wesslau im Haie-Tor wirklich zu Glanzparaden. Meist reichte es dem erfahrenen Schweden, sich vernünftig zu positionieren, um die Torversuche der DEG zu vereiteln. „Unsere Schussauswahl war nicht optimal“, sagte Verteidiger Berhard Ebner .
Das lag zum einen an den zahlreichen Stockfehlern der Düsseldorfer, die sich ungewohnt viele technische Ungenauigkeiten leisteten, wichtige Zweikämpfe verloren und es den Gästen so viel zu einfach machten. Das lag aber auch an den Kölnern, die vor allem auf die Sicherung der Mittellinie setzten und der DEG so ihr Tempo raubten. Nur selten kam die mit Schwung in die Zone. Und wenn doch einmal, drängten sie die Kölner nach außen und ließen nur Schüsse aus ungefährlichen Zonen zu.
„Wir haben diese Woche viel an der Taktik gearbeitet, heute viel Leidenschaft gezeigt und gekämpft bis zur letzten Minuten“, sagte Haie-Coach Niklas Sundblad, der wohl vor dem schwierigsten Spiel seiner Zeit in der Domstadt stand. Nach der Niederlagenserie und dem Sturz aus den Play-off-Rängen hatte die Haie-Führung ihrem Trainer ein Ultimatum gestellt. Der reagierte, stellte die Reihen um und appellierte an die Ehre seiner Mannen. Und die enttäuschten ihn nicht. Zwar brannten die kein Feuerwerk ab, standen hinten aber sicher und erzielten in jedem Drittel ein Tor. Das reichte gegen eine DEG, die Freitag seltsam neben sich stand.