Düsseldorf EG Start verschlafen - DEG verliert 3:4 in Hamburg
Die DEG liegt in Hamburg früh hinten, kämpft sich zurück, verliert am Ende aber 3:4. Eduard Lewandowski spricht deutliche Worte: "20 gute Minuten reichen nicht."
Hamburg. Nach 31 Minuten hatte Christof Kreutzer genug gesehen. Wild gestikulierend und mit rotem Kopf redete der Trainer auf seine Spieler ein. 0:3 stand es aus Sicht der Düsseldorfer EG da bereits. Und sie machte nicht den Eindruck, in naher Zukunft noch mal ins Spiel zu finden. Doch wie so oft in der nun eineinhalbjährigen Amtszeit Kreutzers schaffte es seine Mannschaft, den Schalter umzulegen und glich Anfang des Schlussabschnitts zum 3:3 aus. Weil aber auch die Hamburger noch mal zurückkamen und die DEG nach dem erneuten Rückstand nicht mehr antworten konnte, verlor sie am Ende mit 3:4 (0:1/1:2/2:1).
Das war nicht nur die zweite Niederlage in Folge, das war gleichzeitig die erste auf fremdem Eis seit Mitte November. Durch die Punktgewinne der direkten Konkurrenz aus Iserlohn und München (Sonntag ab 16.30 Uhr nächster Gegner der DEG) rutschen die Düsseldorfer damit auf Rang vier der Deutschen Eishockey Liga ab. Grundsätzlich aufregen konnte das Manuel Strodel aber nicht: "Wir sind weiter voll im Soll", sagte der Stürmer, ärgerte sich aber umso mehr über die phasenweise fahrige Vorstellung seiner Mannschaft.
Die war bereits in den ersten Minuten ins Hintertreffen geraten, weil sie mit dem aggressive Forechecking der Hamburger gar nichts anzufangen wusste. "Wir kriegen die Scheibe hinten nicht raus, spielen viel zu kompliziert und nehmen dumme Strafen", fasste Verteidiger Bernhard Ebner die ersten 30 Minuten zusammen. Und meinte damit vor allem sich selbst. Hatte er das 0:1 durch Marcel Müller (4.) doch durch einen Fehlpass in der eigenen Zone eingeleitet. Weitere Ungenauigkeiten und viele verlorene Zweikämpfe später stand es gegen spielerisch keinesfalls starke Freezers gar 0:3. Eigene Chancen hatte die DEG fast nur durch Konter in Unterzahl.
"Wir haben den Start komplett verschlafen und die ersten zwei Drittel nicht gut gespielt", sagte Eduard Lewandowski, der kurz vor Ende des zweiten Abschnitts wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer schoss. Und auch wenn die DEG fulminant ins letzte Drittel startete und durch Ken-André Olimb (41.) und Alexander Preibisch (47.) zum 3:3 ausglich, war der Routinier nicht zufrieden: "Es ist zu wenig, nur die letzten 20 Minuten gut zu spielen", sagte Lewandowski und fühlte sich an das 3:5 gegen Iserlohn am Dienstag erinnert. Auch da hatten die Düsseldorfer den Start verschlafen, waren zurückgekommen und hatten am Ende doch verloren. Also wurde Lewandowski grundsätzlich: "Das hat sich schon letztes Spiel angedeutet. Auch die Spiele, die wir davor gewonnen haben, waren nicht immer gut. Wir müssen uns steigern, wenn wir da oben bleiben wollen."
Damit sollte die DEG schon am Sonntag anfangen, wenn der EHC München im Rather Dome vorbeikommt. Die Münchener schlugen am Freitag Krefeld 6:2, feierten den neunten Sieg aus den jüngsten elf Spielen und zogen an der DEG vorbei. Das dürfte Warnung genug sein.