Brandon Reid: Schnell wie ein Pfeil

Der Kanadier trifft mit der DEG am Dienstag auf den ERC Ingolstadt.

Düsseldorf. Des einen Freud’ ist des anderen Leid’ - im Falle des 5:4-Sieges der Düsseldorfer EG bei den Mannheimer Adlern sieht das so aus: Einen Tag nach dem Spiel wurde Adler-Trainer Doug Mason mit sofortiger Wirkung entlassen. Nach nur vier Punkten aus den letzten neun Spielen erhielt der Holland-Kanadier die Freistellung und wird durch seinen vorherigen Assistenten Teal Fowler abgelöst. Bei der DEG dagegen herrscht momentan eitel Sonnenschein, denn die Mannschaft hat den Rückstand auf die Eisbären Berlin (76Punkte) auf zehn Zähler verkürzt.

Dank des entscheidenden Tores von Brandon Reid. Unwiderstehlich zog der Kanadier auf und davon und legte den Puck gefühlvoll zwischen die Schoner von Torhüter Lukas Lang. Ein "Bull’s Eye", wie es im Dart genannt wird. Ein Treffer mitten ins Zentrum und ein Tor, dass der Düsseldorfer EG nach acht vergeblichen Anläufen endlich den ersten Sieg in der Mannheimer Arena brachte. "Das war Glück. Wie beim Dart. Da werfe ich einfach nur auf die Scheibe und schaue, was dann dabei herauskommt", sagte Reid.

Der 28-Jährige ist ein begeisterter Dart-Spieler und wird häufiger in einem Irish Pub in der Altstadt bei seinem Hobby angetroffen. Im Eishockey aber sind seine Treffer alles andere als Zufall. Der 28-Jährige beherrscht den Puck so, wie er es mit einem Wurfpfeil auch gern möchte.

Die Ruhe, die Brandon Reid beim Siegtor in der Kurpfalz an den Tag legte, hatte sein Trainer Harold Kreis selbst hinter der Bande nicht. "Ich mag solche Spiele nicht, auch wenn sie für die Zuschauer sicherlich toll sind. Wir haben in der Abwehr zur Zeit einfach nicht die Ordnung, die ich mir wünsche. Aber trotzdem finden wir irgendwie einen Weg, um zu gewinnen", sagte der 50-Jährige, der nach eigenem Bekunden bei diesem Spiel um zehn Jahre gealtert sei.

Diese rasante Alterung sollten seine Spieler am Dienstag unbedingt aufhalten. Um 19.30 Uhr beginnt nämlich im Rather Dome das Wiederholungsspiel gegen die Panther Ingolstadt. Die Begegnung war am 18. Dezember beim Stande von 3:0 für die DEG nach 40Minuten abgebrochen worden, weil die Eismaschine durch einen Bedienungsfehler des Gerätes die Eisfläche unbespielbar gemacht hatte.

"Diese Punkte, die wir eigentlich schon sicher hatten, müssen wir uns unbedingt zurückholen, denn dann liegen wir nur noch sieben Zähler hinter Berlin", sagt Korbinian Holzer. Der Verteidiger hat im winterlichen Deutschland die Eisbären-Jagd für eröffnet erklärt. "Wir spielen noch zweimal gegen Berlin, und wenn wir unser Potenzial abrufen, können wir jeden Gegner schlagen."