Düsseldorfer EG Brandon Yip soll DEG-Sturm beleben
Der 31 Jahre alte Kanadier wurde 2015 mit den Mannheim Adlern Deutscher Meister und kennt die Liga. Gegen Ingolstadt ist er Freitagabend allerdings noch nicht dabei.
Düsseldorf. Am Mittwoch verkündete die Düsseldorfer EG, dass sie angesichts der Verletztenmisere mit vier fehlenden Stammkräften einen weiteren Stürmer unter Vertrag nimmt. Gestern Nachmittag lüftete der Tabellenzwölfte der Deutschen Eishockey Liga das Geheimnis: Der neue Angreifer heißt Brandon Yip. „Wir sind sehr froh, dass Brandon kurzfristig zu uns stößt. Er ist ein absoluter Teamplayer, und es ist gut, dass wir einen Spieler gefunden haben, der die deutsche Liga kennt“, sagt Kreutzer, dem ein DEL-erfahrener Profi aus Gründen der Eingewöhnung eher in sein Konzept passte, als ein Importspieler, der nie in Europa aktiv war.
Der Kanadier Yip ist 31 Jahre alt und spielte zuletzt für die Adler Mannheim (67 Spiele, elf Tore und elf Assists), mit denen er 2015 die Deutsche Meisterschaft feierte. In der nordamerikanischen Profiliga NHL schnürte er in 190 Begegnungen für die Colorado Avalanche, Nashville Predators und Arizona Coyotes die Schlittschuhe und erzielte dabei 32 Tore sowie 30 Vorlagen.
„Ich freue mich sehr, nach Deutschland zurückzukehren. Spiele in Düsseldorf waren für mich als Gast immer etwas Besonderes. Deswegen ist es ein tolles Gefühl, jetzt das Trikot der DEG tragen zu können. Ich werde alles dafür geben, dass wir eine erfolgreiche Saison haben“, sagte der in Vancouver geborene Flügelstürmer. In Düsseldorf wird Yip, dessen Vertrag bis zum Saisonende läuft, die Rückennummer 59 tragen. „Wir sind davon überzeugt, dass Brandon uns sofort verstärken kann und keine lange Eingewöhnungszeit benötigen wird“, sagt DEG-Geschäftsführer Stefan Adam. Wenn die DEG Freitag auf den ERC Ingolstadt trifft (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) wird Yip noch nicht dabei sein. Er landet erst morgen in Düsseldorf.
Nach drei Niederlagen in fünf Heimspielen möchten Kreutzer und sein Team nichts von einem möglichen Heimkomplex wissen. „Vielleicht ist der Druck in den Heimspielen ein bisschen größer. Wir müssen da einfach genauso sachlich und schlau spielen wie das auswärts der Fall ist“, erklärt der 49-Jährige. „Die Mannschaft soll sich selber belohnen und natürlich auch die Fans.“
Nachdem die Spieler zuletzt immer wieder vom „Kreieren der Chancen“ sprachen und dass es davon unter dem Strich noch zu wenige gibt, werden Kreutzer und Assistent Tobias Abstreiter an der Ausrichtung des Teams aber nichts Grundlegendes ändern. Hurra-Eishockey mit fünf Feldspielern, die permanent nach vorne stürmen, wird es nicht geben. „Ja, wir müssen uns mehr einfache Chancen erspielen und nicht so viel außen herum spielen. In der offensiven Zone müssen wir schneller und geradliniger zum Tor gehen. Das müssen wir mehr einfordern“, sagt Abstreiter. Das einfache Spielen soll gleichermaßen dem Überzahlspiel helfen. „Bei fünf gegen vier ist viel Luft nach oben“, gibt Abstreiter zu.
Einfach und geradlinig spielt auch Brandon Yip, der am Sonntag in Augsburg sein Debüt feiern könnte. „Mit seinem intensiven, energiegeladenen und für die Gegner unangenehmen Spiel wird er uns weitere Möglichkeiten eröffnen“, sagt Kreutzer. Ein bisschen Energie ließ die DEG trotz drei Erfolgen in den vergangenen vier Begegnungen in ihrem Offensivspiel hin und wieder vermissen. Das soll sich aber nicht nur wegen und mit dem Neuen bald ändern.